Rolf Kalhöfer Evangelische Gemeinde würdigt Dienstjubiläum ihres Pfarrers

HOLZLAR · Das Stimmengewirr auf dem Vorplatz der evangelischen Kirche Holzlar gestern Morgen war zwar nicht babylonisch, aber dennoch beeindruckend.

 Der Jugendchor "Sunrise" unterstützt den Festgottesdienst in Holzlar musikalisch.

Der Jugendchor "Sunrise" unterstützt den Festgottesdienst in Holzlar musikalisch.

Foto: Max Malsch

Während die Kinder beim Gemeindefest schon die Essensbuden stürmten, wohnten die Erwachsenen im Saal dem Empfang zum Jubiläum ihres Pfarrers Rolf Kalhöfer bei. Er ist seit 25 Jahren für die Protestanten in Holzlar zuständig.

"Ich kenne noch gar nicht das ganze Programm, freue mich aber auf alles, was heute passiert", sagte der 55-Jährige sichtlich aufgeregt dem GA. Gefreut haben dürfte ihn auch, dass unter der mehrere hundert Menschen umfassenden Gratulantenschar viele Weggefährten waren.

So wie auch Reinhard Bartha. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein hatte zunächst die Predigt im Festgottesdienst gehalten. Später charakterisierte er Kalhöfer als jemanden, der niemals verletzend sei, aber durchaus Klartext spreche. Bartha überreichte dem Jubilar eine "Pfarrdienststärkungskiste", in der unter anderem Beruhigungstee, ein Druckablassventil und Schokolade lagen.

Martina Brüßel betonte, dass man Gemeindefest und Dienstjubiläum bewusst auf einen Tag gelegt habe. "Wir wollen unserem sehr aktiven Pfarrer so für die gemeinsam zurückgelegte Wegstrecke danken", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums.

Das Leitwort des Gottesdienstes "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" interpretierte sie neu: "Gott stellte Deine Füße nach Holzlar." Er bewege alle zum Mitgestalten, besonders an der Konfirmanden- und Jugendarbeit hänge sein Herz, so Brüßel. Das bewies nicht zuletzt der ehrenamtliche Einsatz vieler junger Menschen beim Fest: Ob am Weltstand, beim Kinderprogramm im Garten und im Keller, an der Essensausgabe und beim Kellnern.

Was den Pfarrer auch ausmache, so seine Stellvertreterin im Presbyterium, sorgte bei den Zuhörern für Schmunzeln: "Wir sind Dir sehr dankbar für Deine kurzen, aber prägnanten Predigten." Neben der von ihm gewünschten Spende an das christliche Projekt Nes Ammim in Israel erhielt er von dem Gremium noch ein persönliches Geschenk für sein Arbeitszimmer: ein Foto, das einen stilisierten Dornbusch zeigt, der aus Hunderten Fotos seiner Gemeindemitglieder geformt wird.

Ein besonderer Dank ging auch an Kalhöfers Ehefrau Ulrike, "die an vielen Abenden auf ihren Ehemann verzichten muss", betonte Brüßel.

Emotional wurde es auch, als Hans-Georg Falk ans Mikro trat. Der Pfarrer der evangelischen Schwestergemeinde aus Hangelar erzählte, wie ihm der Holzlarer Kollege den eigenen Einstand vor 19 Jahren erleichtert habe. "Auch wir in Hangelar haben Dir viel zu verdanken", bilanzierte Falk.

Und es gebe sicherlich nicht viele Gemeinden, die zwar selbstständig seien, aber seit fast 50 Jahren einen gemeinsamen Chor und einen gemeinsamen Pfarrbrief hätten und wo die Urlaubsvertretung "wie von selbst" funktioniere.

Der letzte offizielle Redner im Saal stand für ein weiteres Themenfeld, das Kalhöfer wichtig ist: die Ökumene. Pater Thomas Arakkaparambil von der Gemeinde Christ König aus Holzlar gratulierte als "katholischer Nachbar und Mitbruder". Außerdem attestierte der Pater dem Pfarrer: "Die Menschen mögen Dich und möchten gerne weiter mit Dir unterwegs sein."

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