Roleber Bürger informierten sich über die Pläne für das Gebäude der Landwirtschaftskammer

ROLEBER · Rund 120 Anwohner, Mitglieder von Bürgervereinen und Politiker haben sich am Dienstagabend im Kantinengebäude der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Roleber über die Zukunft des Geländes informiert.

 Viele Bewohner der Region "om Berg" wollen wissen, was nach dem Wegzug der Landwirtschaftskammer dort passiert.

Viele Bewohner der Region "om Berg" wollen wissen, was nach dem Wegzug der Landwirtschaftskammer dort passiert.

Foto: Max Malsch

Die Landwirtschaftskammer hatte zu dieser öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen, um frühzeitig Transparenz darüber zu schaffen, welche Pläne es aktuell für die Bestandsgebäude gibt.

Wie berichtet gibt die Kammer ihren Standort in Roleber bis Ende 2015 auf und möchte das prunkvolle Büro- und Laborgebäude an der Siebengebirgsstraße verkaufen. Weil sich kein Interessent für eine gewerbliche Nachnutzung fand, möchte die Landwirtschaftskammer Investoren ermöglichen, die Gebäude in Wohnungen umzubauen. Dafür muss der Bebauungsplan geändert werden, einen Antrag für eine vorhabenbezogene Änderung hat die Kammer gestellt.

Der Bonner Architekt Wilfried Pilhatsch, der das Gebäude in den 80er Jahren geplant hat, zeigte den Anwesenden, wie ein solcher Umbau sich gestalten könnte. Diese Pläne seien mit mehreren Investoren, die sich für das Kammergebäude interessierten, weitgehend abgestimmt, so Kammersprecher Bernhard Rüb.

Neben dem Architekten standen der Präsident der Landwirtschaftskammer, Johannes Frizen, und deren Direktor Martin Berges bereit. Doch viele der Anwesenden trieben übergreifendere Fragen um, die sie an Bettina Müller vom städtischen Planungsamt richteten: Welche Auswirkungen wird es auf die umliegenden Siedlungen haben, wenn ein Investor dort tatsächlich rund 100 Wohnungen für etwa 300 Bewohner baut? Was passiert mit der Infrastruktur? Ist ein Investor an die aktuellen Vorstellungen der Landwirtschaftskammer gebunden? Und vor allem: Ist weitere Bebauung neben den Bestandsgebäuden geplant?

Schließlich hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, das gesamte Gelände daraufhin zu untersuchen, ob dort eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme durchgeführt werden kann. "Mit ersten Ergebnissen der Voruntersuchung ist frühestens im Sommer zu rechnen", sagte Müller.

Die würden dann politisch bewertet. Auch, inwieweit Infrastruktur wegen der Neunutzung der Kammergebäude ausgebaut werden müsse, sprich Abwasserkanäle, Schulen, Zufahrtswege, müsse erst geprüft werden. "Bislang sieht aber alles danach aus, als ob wir nur bei den Kitaplätzen Engpässe bekommen."

Noch seien die Planungen in einem sehr frühen Stadium. Noch fehle die politische Entscheidung, das Verfahren überhaupt einzuleiten. Bürgerbeteiligung und Offenlegung stehen noch bevor. Auch versicherte sie, dass bei einer vorhabenbezogenen Änderung des Bebauungsplans die Vorgaben für den Investor bindend seien. Beruhigen konnte Müller die Anwesenden damit kaum. "Wir werden wachsam sein", sagte ein Anwohner.

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