33 Jahre traditionelles Brunnenfest Grillen am Wasserspender

HOLTORF · Gegen fünf Uhr sah es noch recht leer aus am Holtorfer Antoniusplatz: Die Vorsitzende des Bürgervereins Holtorf-Ungarten, Elisabeth Schmid, werkelte mit mehreren Helfern an der Fritteuse, während ihr Stellvertreter Norbert Eibes schon den Schwenkgrill anheizt. "Das wird gleich voller", sagte sie optimistisch.

 Norbert Eibes brutzelt die Schnitzel und Elisabeth Schmid hat Kartoffelsalat gemacht: Die hungrigen Gäste können kommen. ´

Norbert Eibes brutzelt die Schnitzel und Elisabeth Schmid hat Kartoffelsalat gemacht: Die hungrigen Gäste können kommen. ´

Foto: Leif Kubik

"Das Wetter wird ja noch besser und die Junggesellen kommen auch später dazu." Sie sollte recht behalten: Ab 18 Uhr drängten sich die Gäste hungrig um den Grill und an den Tischen neben der vom Junggesellenverein aufgehängten Eierkrone genossen die Besucher bei einem oder zwei Glas Kölsch den kühlen aber trockenen Maiabend.

"Seit über dreißig Jahren gibt es das Brunnenfest hier in Holtorf schon", erläuterte Eibes, während er Schnitzel und Würstchen wendete. Genau genommen seit 33 Jahren: Pfingsten 1982 wurde der Brunnen auf dem bei der Dorfbevölkerung als Antonius-platz bekannten Platz vor der Antoniuskirche vom damaligen Bezirksvorsteher Erwin Kranz eingeweiht.

Und diese Einweihung ist den Holtorfern auch nach so langer Zeit noch immer Anlass genug für ein geselliges Zusammensein: "Es war damals der Wunsch des Bürgervereins, dass dieses Fest zur Traditionsveranstaltung in Holtorf wird", erklärt Schmid. Ein älterer Wasserspender an der Ecke Mohnweg und Löwenburgstraße war wegen des Ausbaus der Löwenburgstraße zugeschüttet worden; 42.000 D-Mark hatte sich die Stadt Bonn das neue schmucke Brünnchen mit stilisierter Pumpe und darunterliegendem Auffangbecken damals nach Abschluss der dreijährigen Straßen- und Kanalbauarbeiten kosten lassen.

Die Inschrift auf der Rückseite klingt übrigens älter und dramatischer, als sie eigentlich ist: "Uns verschonte die Pest", soll sich nämlich nicht auf die mittelalterlichen Epidemien des Schwarzen Todes beziehen, erklärte Schmid am Samstag, sondern den Dank der Dorfbevölkerung dafür zum Ausdruck bringen, dass das Dorf in den Jahren 1871 und 1876 von der in Küdinghoven und Dollendorf herrschenden Viehpest verschont blieb.

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