Schwertransporte in Niederholtorf Die Anwohner sind inzwischen genervt
NIEDERHOLTORF · Sie sind hell erleuchtet, kommen nachts und haben beachtliche Ausmaße: Wieder einmal rollte ein Schwertransport durch Niederholtorf. Diesmal war es eine Fräse für den Tagebau, die nach Angaben des Herstellers, der Firma Wirtgen, in der Nacht zu gestern von Windhagen zum Bonner Hafen transportiert wurde.
Einige Anwohner im Ort sind davon gar nicht begeistert. Und das nicht nur, weil bei einem der letzten Transporte ein Baum in Höhe der Löwenburgstraße 53/55 touchiert und später gefällt werden musste.
"Das ist jetzt der fünfte oder sechste Schwertransport in diesem Jahr, und die Straße ist dafür eigentlich nicht geeignet", sagt Anwohner Michael Simon. "Und es wird nicht der letzte gewesen sein. Uns reicht es, wir werden uns auf die Straße stellen und uns etwas einfallen lassen."
In der Tat werden sie schneller Gelegenheit dazu haben, als ihnen lieb ist. Denn inzwischen stehen schon wieder Schilder mit Parkverboten auf der Straße, diesmal ist das absolute Halteverbot nach Angaben von Simon datiert auf die Zeit vom 22. Oktober, 21 Uhr, bis 23. Oktober, 6 Uhr.
Der Spediteur bittet um Verständnis. "Wir suchen uns nicht freiwillig solche Strecken aus", sagte Prokurist Manfred Mevt von der Firma Baumann dem GA. Die Transporte hätten eine Höhe von fünf Metern und könnten nicht über Autobahnen und bestimmte Straßen laufen.
Das Vorurteil, sie zerstören die Fahrbahndecke, lässt er nicht gelten. Ein solches Gefährt mit 16 Achsen bringe viel weniger Gewicht auf die Straße als zum Beispiel ein Betonmischfahrzeug. Mit dem Transport am 22./23. Oktober habe die Firma aber nichts zu tun, sagte Mevt.