Beueler Jägertag Cheyenne lässt sich auch streicheln

NIEDERHOLTORF · "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur ungeeignete Kleidung". Dieser alte Spruch passte auf die Veranstaltung, die das Forstamt Rhein-Sieg-Erft in Kooperation mit dem Hegering Beuel am Forsthaus Niederholtorf durchführte.

 Die Falkner und ihre gefiederten Stars: Barbara Huhn mit Molly und Dagulf Callies mit Cheyenne.

Die Falkner und ihre gefiederten Stars: Barbara Huhn mit Molly und Dagulf Callies mit Cheyenne.

Foto: Horst Müller

Denn es regnete beim Beueler Jägertag nur einmal und das durchgehend. Dennoch war der Besuch "wie immer", wie Förster Bernd Sommerhäuser als Veranstalter feststellte. Er ist für den Ennertwald zuständig. Die Kooperation mit dem Hegering besteht nun schon seit zehn Jahren.

Das Angebot war überschaubar, aber für große und kleine Besucher sehr interessant. Frisch geschlagene Weihnachtsbäume aus der Region, um genau zu sein, aus dem Forstamtsgebiet der oberen Sieg, wurden am meisten nachgefragt und mit dem Auto abtransportiert. "Diese Bäume sind in normaler Kulturpflege gewachsen. Sie sind in keiner Art und Weise manipuliert - sozusagen Natur pur", stellte Förster Sommerhäuser klar.

Nur das Frettchen fehlt in diesem Jahr

Ein wenig von einem Weihnachtsmarkt ging von einem Stand mit handwerklichen Arbeiten, die zur Weihnachtszeit passten, aus. Einheimische Arbeiten und keine Industrieproduktion von irgendwo her. Außerdem sorgte eine Station mit Glühwein und frischen Waffeln für Weihnachtsmarktatmosphäre.

"Wo ist das Frettchen?", fragte ein kleiner Dreikäsehoch, der von dem zahmen Tier gehört hatte, das im letzten Jahr dort zu Besuch war. Es war aber wegen Krankheit seiner Besitzer nicht dabei. Der handzahme Uhu Cheyenne zeigte sich hingegen von seiner besten Seite und ließ sich, nachdem die Falknerin Barbara Huhn ihn abgelenkt hatte, auch am Bauch streicheln. Doch wenn ein fremder Mensch dem Uhu zu nahe kommt, dann kann der Vogel fast wie eine Katze fauchen. "Da ist man gut beraten, wenn man die Finger von ihm lässt", sagte sie.

Vertreten war in diesem Jahr auch die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft mit Exponaten aus heimischen Wäldern. Jedoch waren nicht alle präparierten Tiere aus dem Ennertwald. "Wir haben hier zum Beispiel keine Rothirsche und kein Damwild", sagte Sommerhäuser.

"Gesundes, rückstandsfreies, fettarmes Fleisch - mehr Bio geht nicht", sagte Sommerhäuser zum Wildbretverkauf. "Es muss gejagt werden, und die Gewinnung von Fleisch ist dabei ein sehr schöner Nebeneffekt", sagte er. Begleitet wurde dieser Tag vom Bläserchor Beuel, der zu Beginn einige Märsche spielte wie den Beueler Jägermarsch oder den Horrido-Marsch der deutschen Jäger. Außerdem hat die Jagdhornbläsergruppe Totsignale zu Ehren des erlegten Wildes geblasen, wie "Reh tot" oder "Sau tot". Und zum Abschluss gab es dann noch "Jagd vorbei" und "Halali". Sommerhäusers Fazit: "In gewisser Weise sind wir hier schon eine feste Größe mit dem Weihnachtsbaum- und Wildbretverkauf."

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