Weihnachtsbaum-Weitwerfen in Hoholz Tannen im Tiefflug

HOHOLZ · Jetzt ist es in Hoholz Tradition geworden, zumindest rheinische Tradition: das Weihnachtsbaum-Weitwerfen. Bereits um dritten Mal hatte der Bürgerverein (BV) Hoholz unter dem Vorsitzenden Wolf Lenze am Sonntag zu diesem Wettbewerb auf den Parkplatz der Firma Weitz eingeladen.

 Getragen vom Jubel des Publikums schleudert Uschi Wollsiefen den Baum weit über den Parkplatz.

Getragen vom Jubel des Publikums schleudert Uschi Wollsiefen den Baum weit über den Parkplatz.

Foto: Max Malsch

Die Idee wurde 2012 während einer Vorstandssitzung des Bürgervereins bei der Vorbereitung des jährlichen Veranstaltungsplanes für 2013 geboren. Der BV war bereits bei der ersten Veranstaltung über die positive Resonanz überrascht. 2013 nahmen 20 Kontrahenten an dem Wettbewerb teil. Die zweite Veranstaltung 2014 hat mit rund 50 Teilnehmern noch einmal bestätigt, dass man mit dieser einmaligen Veranstaltung den Geschmack der Mitglieder und Gäste getroffen hat. Und so ist es kein Wunder, dass das nachweihnachtliche Tannenwerfen sich nun etabliert hat. "Meines Wissens", so Wolf Lenze, der Vorsitzende des Bürgervereins, "gibt es so eine Veranstaltung in Bonn nicht noch einmal."

Die Hoholzer sind mit dieser Art von Wettbewerb nicht allein (siehe Kasten). Jedoch kommt es dort nicht nur auf Kraft und Technik, sprich Weite, sondern auch auf den Stil an. Eine Jury, bestehend aus drei Vorstandsmitgliedern, vergibt Haltungsnoten, ähnlich wie beim Skispringen, bei dem aus der Kombination von Weite und Haltung der Sieger errechnet wird. Zusatzpunkte kann in Hoholz bekommen, wer durch eine originelle Verkleidung auffällt. Die drei Bäume, je einer für Kinder, Frauen und Männer, werden vom Veranstalter gestellt. "Wir sind allerdings keine Abladestation für ausgediente Weihnachtsbäume", so Lenze.

Bei kaltem Wind fanden rund 30 Hoholzer den Weg auf den Parkplatz des kleinen Shopping-Centers. Der Wind begünstigte, wenn denn eine Bö aufkam, die Werfer. Einige Würfe um die zehn Meter waren dabei - eine gute Weite im Vergleich zu den Ergebnissen aus Düren.

"Kostenlos", so Wolf Lenze, "wird wieder Glühwein und Kinderpunsch sowie Streuselkuchen angeboten." Und jede Dame bekam am Ende des Tages ein kleines Fläschchen Sekt. Zahlreiche kleine Preise warteten auf die Gewinner - immerhin ein Digitalradio auf den Erstplatzierten. Alle Besucher hatten sichtlich ihren Spaß, trotz Kälte und klammer Hände. Die selbst gesteckten Ziele - sportliches Vergnügen und gemütliches Zusammensein - hat der BV Hoholz auf alle Fälle erreicht.

Eine junge Disziplin

Die Idee zu dieser Art von Wettbewerb muss noch ziemlich neu sein. Denn erst im Dezember 2014 fanden in Düren die dritten "Internationalen Deutschen Meisterschaften" in dieser Sportart statt.

In der Ausschreibung dazu wird auf drei erlaubte Wurftechniken hingewiesen: Überkopfschleuderwurf (wie beim Speerwurf), Drehschleuderwurf (wie beim Hammerwerfen) und Stoßwurf (wie beim Kugelstoßen). Jeder Werfer hat drei Würfe, wobei ihm freigestellt ist, welche der erlaubten Wurftechniken er anwendet.

Albstadt im Schwäbischen nimmt für sich in Anspruch, dass es in diesem Monat die dritten Weltmeisterschaften im Weihnachtsbaum-Weitwurf ausrichtet.

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