Abschnitt der Siebengebirgsstraße soll städtisch werden Straße wechselt den Eigentümer

BEUEL · Die Stadt Bonn möchte die Ortsdurchfahrt durch Roleber und Hoholz verlängern. Bislang endet sie auf der Siebengebirgsstraße (L 83) an der Kreuzung zur Roleber- und Gielgenstraße. Nach einem Vorschlag der Verwaltung soll diese Grenze zukünftig bis zum Nebeneingang am Friedhof "Om Berg" verschoben werden. Dieser Abschnitt der Siebengebirgsstraße soll städtisch werden. Am Tempolimit ändert sich nichts.

Jetzt handelt es sich bei diesem Teilstück, an dem sich auch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen befindet, um eine freie Strecke, für die das Land zuständig ist. Zukünftig wäre die Stadt für den etwas mehr als 500 Meter langen Abschnitt zuständig.

Unter einer Ortsdurchfahrt versteht man den Abschnitt einer Bundes-, Landes- oder Kreisstraße, der sich innerhalb einer Ortschaft befindet. Kommunen mit mehr als 80 000 Einwohnern sind in Nordrhein-Westfalen für dieses innerörtliche Stückt selbst zuständig.

Gekennzeichnet werden Ortsdurchfahrten durch einen Grenzstein. Das Teilstück der Siebengebirgsstraße ginge nach dem Vorschlag der Verwaltung also aus dem Eigentum des Landes in städtisches Eigentum über, die Stadt wäre damit auch für die Verkehrssicherheit und die Unterhaltung zuständig. An der dort geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde ändert sich nichts.

"Der Straßenabschnitt wird zukünftig die Charakteristik einer freien Strecke verlieren", sagte der städtische Verkehrsplaner Helmut Haux, der die Pläne in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel vorgestellt hat. Zwischen Roleberstraße und Veilchenweg sei die Bebauung bereits jetzt an die Siebengebirgsstraße herangerückt.

Mit der geplanten Umnutzung des Geländes der Landwirtschaftskammer werde sich diese Entwicklung weiter verstärken. Wie berichtet, gibt die Landwirtschaftskammer ihren Standort in Roleber mit 287 Beschäftigten auf. Der Auszug beginnt am 1. Januar 2016. Das Kammergebäude soll an einen Investor verkauft werden. Auf der Fläche soll Wohnraum für etwa 300 Menschen entstehen.

Die Ampel an der Kreuzung Siebengebirgsstraße/Roleberstraße werde bereits von der Stadt unterhalten, so die Verwaltung. Die Fahrbahndecke sei in dem betroffenen Abschnitt in einem guten Zustand. Außerdem sollen in dem betroffenen Abschnitt eine neue Zufahrtstraße, neue Bushaltestellen und eine Querungshilfe entstehen.

"Die Erschließungsqualität verbessert sich deutlich, wenn die Verwaltung selbst zuständig ist. Wir müssen nicht alles mit dem Landesbetrieb Straßen NRW abstimmen, können es uns so einfacher machen und auch Kosten sparen", sagte Verkehrsplaner Haux.

Beitragspflichten für Anlieger entstünden durch die Verschiebung nicht, allenfalls bei zukünftigen Bauflächen, die durch dieses Teilstück erschlossen würden. Der Planungsausschuss berät in seiner morgigen Sitzung über das Thema. Eine Entscheidung trifft am Donnerstag, 18. Juni, der Stadtrat.

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