Fußballcamp des BSV Roleber Eine Woche für König Fußball

ROLEBER · Pass von der linken Seite, der Stürmer nimmt den Ball geschickt mit dem Innenriss an - und Toooor! Nein, wir sind nicht bei der Fußball-WM in Brasilien, sondern beim Fußballcamp des BSV Roleber.

 Die Teilnehmer des Fußballcamps des BSV Roleber jubeln. Kein Wunder, eine Woche lang konnten sie ausgiebig ihrer Leidenschaft frönen.

Die Teilnehmer des Fußballcamps des BSV Roleber jubeln. Kein Wunder, eine Woche lang konnten sie ausgiebig ihrer Leidenschaft frönen.

Foto: Max Malsch

Die Stimmung ist ähnlich fantastisch wie am Zuckerhut, nur die Kicker sind jünger und die Veranstaltung findet nicht ganz so viel Aufmerksamkeit.

Andererseits kann sich Kay Kirschner über mangelnde Aufmerksamkeit wirklich nicht beklagen, denn die beiden Kurse, die er in den Sommerferien anbietet, sind ausgebucht. Der Lehrer ist mit Leib und Seele auch Fußballtrainer. Aus dieser Leidenschaft heraus hat der heute 53-Jährige vor zehn Jahren das erste Fußballcamp in Roleber organisiert. Damals gingen noch acht Kinder an den Start, heute sind es 30 pro Kurs.

"Mehr dürfen es nicht sein", meint Kirschner, "sonst bekommen wir die nicht ordentlich bekocht." Und gutes Essen ist natürlich ganz wichtig bei so viel Sport und Bewegung. "Früher hatten wir einen Ascheplatz und eine Baracke, in der wir auf zwei Herdplatten gekocht haben." Heute ist das Vereinsheim des BSV Roleber komfortabel mit einer Küche eingerichtet. Da werden dann Köstlichkeiten wie Tortellini, Spaghetti oder Gemüse mit Würstchen für die jungen Teilnehmer vorbereitet.

Aber natürlich, vor dem Genuss kommt die Arbeit. So auch im Fußballcamp. Eine Woche lang dauern die Camps, morgens um acht Uhr geht es los mit einer Aufwärmphase, dann folgen Übungen zum Fußballabzeichen, das hier BSV-Abzeichen heißt. Und anschließend gibt es das, was jeder Kicker braucht: Spiele bis zum Abpfiff um 17 Uhr. "Nur wenn wir die Kinder den ganzen Tag lang betreuen, ergibt das Camp Sinn", erklärt Kirschner, selbst Vater von zwei erwachsenen Kindern.

"Dann können nämlich die Eltern weiter regulär zur Arbeit gehen." Eingeteilt in zwei Altersklassen, nämlich U 10 und Ü 10, werden ständig wechselnde Teams gebildet, die in vielen kurzen Spielen gegeneinander antreten. Am Ende gibt es einen "Bundesligakönig" und einen "Elfmeter-König". Und wer glaubt, dass hier nur die Kinder gefragt sind, der hat bei der WM nicht aufgepasst. "Die Trainer liefern sich hier seit Jahren einen richtigen kleinen Kampf", erzählt Kirschner schmunzelnd.

Einer von ihnen ist Julian Müller, der mit 17 Jahren schon zu den alten Hasen im Camp gehört. "Ich bin seit dem zweiten Jahr dabei", erzählt er. "Mit 13 war dann Schluss, weil ich zu alt war, seither mache ich als Trainer mit." Das Zeug dazu hat er, denn beim BSV ist er selbst Spieler und er trainiert ab und zu Gruppen kleinerer Nachwuchsspieler.

Und genau um die geht es ja hier. Jungs wie Julius Busch aus Hoholz, der mit seinem älteren Bruder am Camp teilnimmt. Für ihn, wie für alle anderen, ist Fußball natürlich ganz wichtig. Aber hauptsächlich ist er hier, "weil es unheimlich viel Spaß macht". Und weil es in den Pausen oft Eis gibt. Auch der zehnjährige Julian Ackermann ist dabei, weil neben Fußball der Spaß im Vordergrund steht. Abwechslung in die Aktion kommt immer am Mittwoch jeder Turnierwoche. Dann ruht der Ball, und die Pänz ziehen für andere Aktivitäten und Ausflüge los. In diesem Jahr ist es ein GPS-Spiel, das der Stattreisen Verein organisiert hat. Und nachmittags teilen sich die Kicker in zwei Gruppen auf, die als "die Bösen" und als "Sherlock Holmes" Jagd aufeinander machen.

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