Problem mit Mühlenbachhalle Bürgerverein Vilich-Müldorf versucht, Krise abzuwenden

VILICH-MÜLDORF · Die Posten der Vorsitzenden sind vakant. Die Erneuerung und Vermietung der Mühlenbachhalle übersteigen die Kräfte des Vereins.

 Die Vereinsmitglieder würden die Vermietung der Mühlenbachhalle gern in andere Hände übergeben.

Die Vereinsmitglieder würden die Vermietung der Mühlenbachhalle gern in andere Hände übergeben.

Foto: Stefan Knopp

Der Bürgerverein Vilich-Müldorf befindet sich in einer sehr schwierigen Situation: Die erste Vorsitzende Andrea Hatzfeld fällt aus gesundheitlichen Gründen aus, dem zweiten Vorsitzenden Ingo Holdorf wächst die Vereinsarbeit nach eigener Aussage über den Kopf, beide traten kürzlich bei der Jahreshauptversammlung in der vereinseigenen Mühlenbachhalle nicht zur Wiederwahl an.

Dazu kommt der Ärger rund um die Vermietung der Halle, ein Thema, das derzeit jegliche Brauchtumspflege überschattet. Wie es damit weitergeht, kann nur ein neuer Vorstand bestimmen, aber es fanden sich unter den rund 100 Versammlungsteilnehmern - davon etwa die Hälfte Vereinsmitglieder - keine Interessenten für die Posten, sodass dieses Thema in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nach den Sommerferien geklärt werden muss.

Auslöser der Mühlenbachhallen-Misere war die Vermietung an einen Veranstalter aus dem arabischen Raum, der vorgab, dort ein Familienfest auszurichten, auch alles ordnungsgemäß bezahlt und den Saal um Punkt 22 Uhr geräumt hatte. Eigentlich alles gut, hätten nicht kurz darauf der WDR und der General-Anzeiger beim Vorstand angerufen, zuletzt auch der Verfassungsschutz, und zwar mit der Frage, ob man denn nicht wisse, wem man da die Halle überlassen hätte.

Es stellte sich heraus, dass der Ausrichter vom Verfassungsschutz beobachtet wird und die Veranstaltung, bei der auch Geld gesammelt wurde, eigentlich einen politisch-religiösen Hintergrund hatte. Man könne nicht jeden fremden Mieter erst darauf prüfen, ob er unter staatlicher Beobachtung steht, sagte Holdorf. Was also tun, damit das künftig nicht mehr passiert? Dazu war der Bürgerverein für jeden Vorschlag offen. Nur noch Menschen in die Halle lassen, die dem Verein bekannt sind? Oder die Vermietung komplett einstellen?

Das wäre für den Verein eine günstige Lösung und in Holdorfs Sinne: "Wir wollen an der Halle nichts mehr tun." Die 26 Jahre alte Halle sei an vielen Stellen reparaturbedürftig, so Holdorf. Neue isolierte Fenster, neue Belüftung oder Klimaanlage, neues Dach, neue Toiletten und vieles mehr: Das kostet. "Wir sprechen von 50 000 bis 100 000 Euro. Das Geld haben wir nicht." Um es herein zu bekommen, kommt man nicht an der Vermietung an Fremde vorbei. Gewinn würde der Bürgerverein aus der Halle derzeit nicht ziehen, weil alles Geld in die Modernisierung fließen müsste.

Aber schließen wolle man die Mühlenbachhalle auch nicht, denn das würde bedeuten, dass es in Vilich-Müldorf keinen Veranstaltungsraum etwa für Karnevalssitzungen mehr gäbe und Sportverein, Prinzengarde und andere keinen Trainingsraum mehr hätten. Der Verein, so ein Bürger-Vorschlag, könne die Betriebsorganisation aus der Hand geben. Daran hatte auch Holdorf schon gedacht. Ideal wäre, wenn sich jemand fände, der die Geschäfte in der Halle in Zusammenarbeit mit dem Verein übernähme.

Weitere Ideen waren, größere Firmen aus der Umgebung für Werbung zu gewinnen, der Volkshochschule den Saal zur Ausrichtung von Kursen anzubieten, die Vermietung in die Hände der Stadt geben und ähnliches. Nur ein neuer Vorstand kann es richten. "Ich hoffe, dass jetzt ein Ruck durch das Dorf geht", sagte Holdorf. Wenn das nicht geschieht, steht der Bürgerverein vor der Auflösung.

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