Neubaugebiet Geislar-West Stadt und Politik sind uneins über die Führung des Baustellenverkehrs

GEISLAR · Die Verwaltung muss nachsitzen und sich erneut Gedanken über den künftigen Baustellenverkehr in Geislar machen. Im nächsten Jahr soll der Startschuss für das Baugebiet Geislar-West fallen.

130 Wohnhäuser mit ungefähr 180 Wohneinheiten werden dann nach und nach in dem Karree zwischen Geislarstraße, Liestraße, Auf der Rötschen und Julius-Palm-Straße errichtet.

Die Verwaltung will den Baustellenverkehr von der Landstraße 16 über die Straße Auf der Rötschen ins Baugebiet führen. Das lehnt die Politik ab. Grund: Diese Straße wurde erst kürzlich ausgebaut, und die Grundstückseigentümer sind folglich zu hohen Anliegerkosten herangezogen worden.

"Wenn ab 2015 über Monate voll beladene Lastwagen über die Straße fahren, muss diese nach Abschluss der Bauarbeiten erneuert werden. Das kann man den Anliegern nicht zumuten", sagte der CDU-Stadtverordnete Reinhard Limbach in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Beuel. Der Politiker schlug deshalb vor, eine Art Baustellen-Einbahnstraßenring einzurichten.

Die voll beladenen Lastwagen sollen über Auf der Rötschen das Baugebiet ansteuern, die leeren sollen dafür über den unbefestigten Teil der Liestraße zurück auf die L 16 fahren. Diese Idee stieß indes bei der Verwaltung auf keine Gegenliebe. Grund: Die Nutzung des Wirtschaftswegs zur L 16 sei wegen der fehlenden Tragfähigkeit der Deckschicht nicht ratsam.

Entweder müsse der Weg vor Baubeginn besser befestigt werden oder nach Bauende komplett erneuert werden. Laut Schätzung der Fachverwaltung kostet das aber 64.000 Euro. Und das sei aufgrund der städtischen Haushaltslage nicht empfehlenswert. Die Stadt blieb also bei ihrem Einstellung: Der Verkehr muss über die Straße Auf der Rötschen fahren.

Das wiederum verärgerte Limbach: "Ich will von der Verwaltung nicht wissen, was nicht geht, sondern was geht." Das sehen auch andere Politiker so. Dieter Schaper (SPD): "64.000 Euro Kosten sind keine Alternative. Es muss also eine andere Lösung her." Achim Joest (Die Linke) sprach sich dafür aus, dass das Problem jetzt bald gelöst wird und nicht erst dann, wenn die Lkws durch Geislar fahren. Werner Rambow (Die Grünen): "Der Verkehr muss entzerrt werden. Alle Lastwagen über eine Straße zu führen, kann man den Anliegern nicht zumuten."

Nach längerer Diskussion verständigten sich die Parteienvertreter darauf, der Verwaltung einen interfraktionellen Auftrag zu erteilen. Die Stadt soll nun nach einer "sinnvollen Entzerrung" des Verkehrs suchen und einen Vorschlag in der November-Sitzung der Bezirksvertretung vorstellen.

"Beueler Treff" des GA

Der GA und der Bürgerverein Geislar laden für Mittwoch, 24. September, zum nächsten "Beueler Treff" ein. Ab 19.30 Uhr geht es in der "Hubertusklause", Abtstraße 13, um das Baugebiet "Geislar-West", den Baustellenverkehr, die Nahversorgung im Ort, den fehlenden Jugendtreff und die Schließung der letzten Dorfkneipe. An der Diskussion nehmen teil: Bürgermeister Reinhard Limbach (CDU), Ingo Holdorf (SPD), Rosemarie Sachsse-Schadt (Die Grünen), Zehiye Dörtlemez (FDP), Serge Mpouma, Vorsitzender des Bürgervereins und weitere Vertreter der übrigen Ortsvereine. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

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