Standvergabe beim Bonner Weihnachtsmarkt Schausteller verliert gegen Stadt

GEISLAR · Es bleibt dabei: Die Schaustellerfamilie Schutz aus Geislar wird zum ersten Mal seit fast 40 Jahren nicht auf dem Bonner Weihnachtsmarkt (23. November bis 23. Dezember) vertreten sein.

Das Verwaltungsgericht Köln hat jetzt die Klage der Schausteller abgewiesen. "Das Gericht hat das Vergabeverfahren der Stadt Bonn für rechtens erklärt. Leider ist das Gericht gar nicht auf unseren Einwand zur Attraktivität der Buden eingegangen", sagte Rudi Schutz dem GA.

Die Marktabteilung der Stadt Bonn hatte Schutz im Sommer mitgeteilt, dass er für seinen Imbiss keinen Standplatz auf dem Weihnachtsmarkt erhalten wird. Nach Auskunft von Rudi Schutz hatte die Verwaltung mangelnde Attraktivität als Grund für die Nichtberücksichtigung genannt.

Schutz hat nun die Möglichkeit, gegen die Entscheidung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Beschwerde einzulegen. "Mein Rechtsanwalt hat mir aber davon abgeraten. Die Zeit dafür ist jetzt zu kurz, weil der Weihnachtsmarkt in wenigen Tagen eröffnet wird", erklärte der 41-Jährige.

In den vergangenen Wochen hat Schutz intensiv versucht, einen anderen Standplatz für diese Zeit zu finden. "Wir haben noch einen kleinen Platz für unseren Champignon-Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Venlo bekommen. Aber das ist natürlich kein Vergleich mit dem Bonner Weihnachtsmarkt. Diese Einnahmen werden uns fehlen", sagte Schutz.

Der Schausteller aus Geislar will nun die nächsten Monate dafür nutzen, seinen Imbissstand für den Bonner Weihnachtsmarkt 2013 aufzuwerten: "Ich werde mich wieder bewerben. Aber ich bleibe dabei: Unser Stand ist sicherlich genauso stimmungsvoll dekoriert wie die der Konkurrenz."

Nach Aussage von Schutz ist er durch ein Losverfahren für den fünften und letzten Platz für sogenannte Voll-Imbisse ausgeschieden. Die Jury habe sich nicht zwischen seinem Stand und dem von Schausteller Heinz Fußhöller entscheiden können. Die anderen vier Plätze sind an die Schaustellerfamilien Barth, Hölzgen, Markmann und an seine Tante, Anita Schutz, gegangen.

Nach Auskunft des Presseamts ist die Marktverwaltung angehalten, das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt alle Jahre wieder leicht zu verändern. Grundsätzlich gelten bei den Bewerbungen die Kriterien: attraktiv, bekannt und bewährt. Schutz könne sich gerne wieder für 2013 bewerben.

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