Fest der Löschgruppe Geislar Kinder lernen die Arbeit der Rettungskräfte kennen

GEISLAR · Einen Brand zu löschen und mitunter Leben zu retten, gehört zu den verantwortungsvollen Aufgaben von Feuerwehrleuten. Was Jugendliche alles bei der Freiwilligen Feuerwehr lernen können, demonstrierten am Wochenende Jungen und Mädchen der Freiwilligen Feuerwehr Löschzug Geislar beim Feuerwehrfamilienfest.

 Der zweijährige Timmy übte mit Elias (13) das Löschen eines Brandes.

Der zweijährige Timmy übte mit Elias (13) das Löschen eines Brandes.

Foto: Max Malsch

Und sie durften auch gleich mit anpacken. So hatten die Jungen und Mädchen unter anderem die Aufgabe, einen brennenden Holzhaufen nahe der Feuerwehr-Fahrzeughalle, am Geislarer Sportplatz zu löschen.

"Der Brand simuliert eine ganz normale Einsatzsituation für Feuerwehrleute", erklärte Löscheinheitsführer Axel Heinzen von der Freiwilligen Feuerwehr Löschzug Geislar. "Für diese Grundübung brauch man drei Gruppen, einen Angriffstrupp, einen Schlauchtrupp und einen Wassertrupp", erklärte Heinzen weiter. "Bürokratisch ausgedrückt nennt sich das FWDV4."

Jeder Schritt des Einsatzes ist vorher geprobt worden. Die Jugendlichen hatten, so wie die Feuerwehrleute im Ernstfall, ihre festen Plätze im Einsatzwagen und auch die Schrittfolgen waren festgelegt. Jeder wusste genau, wer was wann machen muss. "Das ist mit einer Choreographie wie beim Tanzen vergleichbar", so Heinzen. "Im Ernstfall, wenn man etwa als Feuerwehrmann um drei Uhr nachts geweckt wird, gibt es keine Zeit, nachzudenken, da geht es um Sekunden, jede Handlung muss in Teamarbeit sofort perfekt sitzen", sagte Heinzen.

Mit laut schmetterndem Martinshorn wurden die Jugendlichen zunächst mit einem roten Feuerwehrwagen an das umzäunte Stück Wiese gefahren, wo sie nach und nach, die schweren Wasserschläuche haltend, den lodernden Brand mit ihrem Wasserstrahl löschten. "Für Frauen war es übrigens vor 20 Jahren noch gar nicht möglich, in einen Löschtrupp aufgenommen zu werden", erzählte Heinzen.

"Das liegt aber in erster Linie daran, dass der Beruf sehr schwere körperliche Arbeit mit sich bringt", meinte er. Die 16-jährige Alina Laumann hatte sich dennoch nicht abschrecken lassen. "Das Thema Rettungsdienst hat mich immer fasziniert", meinte sie, während sie noch in nach Rauch und Feuer riechender Feuerwehrkleidung steckte. "Ein paar Jugendliche mehr könnten wir ganz gut bei uns gebrauchen", so Laumann weiter. "Freundschaft, Spiel und Spaß steht bei den Jugendlichen natürlich im Vordergrund", sagte Heinzen. Viele Familien aus der Umgebung hatten sich die Aktion angeschaut. Bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen verlief das Familienfest noch lange sehr gesellig.

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