Neubaugebiet Geislar-West Die Erdarbeiten kommen nur langsam voran

GEISLAR · Die Erschließung des Neubaugebiets Geislar-West kommt schleppend voran. Diesen Eindruck hat jedenfalls Serge Mpouma, Vorsitzender des Bürgervereins Geislar, gewonnen. "Seit März dauert die Verlegung der Versorgungsleitungen an.

 Bürgervereinsvorsitzender Serge Mpouma listet im Gespräch mit GA-Redakteur Holger Willcke die Wünsche an die Stadt auf.

Bürgervereinsvorsitzender Serge Mpouma listet im Gespräch mit GA-Redakteur Holger Willcke die Wünsche an die Stadt auf.

Foto: Max Malsch

Leider sind wir Bürger von der Stadt Bonn weder über den Baubeginn noch über die Dauer der Arbeiten informiert worden", erklärte er. Mehr als 30 Lastwagen würden pro Woche über die Straße "Auf der Rötschen" zum Baufeld fahren. Das sei für die Anwohner lästig, so Mpouma, "deshalb hoffen wir, dass der unbefestigte Teil der Liestraße, also ab dem Sportplatz, bald so befestigt wird, dass die Lastwagen wie vereinbart über diese alternative Route das Baufeld wieder verlassen können".

Die Stadt gab gestern bekannt, dass die Erschließung des Baufelds und der Straßenbau bis Ende November andauern wird. Gefragt, wann die Grundstückseigentümer mit dem Hausbau beginnen können, antwortete Markus Schmitz vom Presseamt: "Baugenehmigungen können erteilt werden, wenn die Erschließung abgeschlossen ist, ein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliegt und das Umlegungsverfahren rechtskräftig abgeschlossen ist."

Weil eine Starkregenuntersuchung ergeben hat, dass die künftigen Häuser höher platziert werden müssen, muss der Bebauungsplan in der Septembersitzung des Stadtrates nochmals geändert werden. Das Umlegungsverfahren wird erst im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein.

Über die Abwicklung des Baustellenverkehrs haben Stadtverwaltung, Politik und Bürgerverein mehr als vier Jahre gestritten. Besonders Bürgermeister Reinhold Limbach hatte sich für die jetzt gefundene Lösung, den sogenannten Einbahnstraßenring, eingesetzt. Der Baustellenverkehr soll demnach von der L 16 über die Straße "Auf der Rötschen" bis zu den Grundstücken im Neubaugebiet und dann über den Lehweg und über die Verlängerung der Liestraße zurück auf die Niederkasseler Straße (L 16) fließen.

Mit seinen Anträgen in der Bezirksvertretung Beuel war Limbach mehrmals an der Gegenwehr der Verwaltung gescheitert. Nach eigenem Bekunden hat die Stadt sich mit der jetzt erzielten Einigung so schwergetan, weil sie befürchtet, dass der Lastwagenverkehr den befestigten Wirtschaftsweg kaputt fahren wird. Eine Wiederherstellung würde laut Stadt rund 64 000 Euro kosten. Dem aber hielten Limbach und der Bürgerverein entgegen, dass eine Reparatur der Straße "Auf der Rötschen" deutlich teurer würde.

Auf der Wunschliste des Bürgervereins stehen drei weitere Projekte ganz oben: Kindergarten, Jugendtreff und Bolzplatz. "Im Neubaugebiet werden sicherlich viele Familien mit jüngeren Kindern leben. Deshalb ist es wichtig, dass von Anfang an Angebote für diese Altersgruppe bestehen. Solche Einrichtungen erst später zu bauen, macht keinen Sinn, weil dann die Kinder schon zu alt sind", erklärte Serge Mpouma.

Das Neubaugebiet Geislar-West

Für Straßenbau, Beleuchtung, Begrünung und Straßenentwässerung hat die Verwaltung Kosten von 2,25 Millionen Euro veranschlagt. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 225.000 Euro. Die restlichen 90 Prozent muss die Stadt durch Erschließungsbeiträge refinanzieren.

Die späteren Anlieger der Straße Auf der Rötschen (Abschnitt zwischen Julius-Palm- und Liestraße), Im Rübgarten, Cellitinnen-, Franz-Buchbender- und Schwester-Melanie-Straße müssen bei eingeschossiger Bebauung 30 bis 33 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und bei zweigeschossiger Bebauung 39 bis 43 Euro bezahlen. In das Wohngebiet soll der Verkehr hauptsächlich über eine 12,50 Meter breite Verlängerung der Straße Auf der Rötschen nach Süden hineingeführt werden. 180 Wohneinheiten finden auf der Grünfläche Platz. Das bedeutet, dass Geislar circa 400 Neubürger erwarten darf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort