Pauluskirche in Beuel Maxim Kowalew Don Kosaken singen russische Weihnachtslieder und Volksweisen

BEUEL · In schwarzen Stiefeln und dunkler Uniform betreten sie die Pauluskirche. Die Maxim Kowalew Don Kosaken rücken noch einmal ihre Ledergürtel zurecht, Dirigent Slawa Yeromin schlägt die Stimmgabel an und gibt den Ton vor. "Wir freuen uns immer wieder in Bonn zu sein, hier habe ich auch Deutsch gelernt, oder was man so bezeichnen kann", sagt Marek Szymczak mit starkem Akzent.

 Die Kosaken singen im Altarraum von Sankt Paulus.

Die Kosaken singen im Altarraum von Sankt Paulus.

Foto: Nicolas Ottersbach

Er begleitet die Kosaken und kündigt sie an. Die treten geschlossen mit militärisch-schnellen Schritten zum Altar vor und legen los. Rund 150 Besucher wollten sich am Samstag eines der letzten Weihnachtskonzerte nicht entgehen lassen, Weihnachtsbaum und Krippe standen sogar noch im Altarraum.

Die Stimmgewalt der sieben Sänger der Kosaken war enorm, es hätte auch ein ganzer Kirchenchor vor einem stehen können. Im ersten Teil sangen sie russische Weihnachtslieder, aber auch melancholische Stücke. Darunter das georgische Volkslied "Suliko" und das Ave Maria. Bei "Kol slawen nasch (Ich bete an die Macht der Liebe), trug Slawa Yeromin einen Solopart in Deutsch vor.

Ansonsten dominierte die russische Sprache. Nach der Pause wurde es flotter. Untermalt vom Akkordeon waren jetzt russische Volksweisen angesagt. Dazu gehörte unter anderem "Eintönig klingt das Glöcklein", das Kosakenlied und das traditionelle Stück Katjuscha. Das wohl bekannteste russische Volkslied "Kalinka" sparten sich die Don Kosaken bis zum Schluss auf.

Der in Danzig geborene Diplomsänger Maxim Kowalew bereiste russisch-orthodoxe Klöster, um seine Kenntnisse der östlichen Chormusik zu perfektionieren, und vertiefte sein Wissen im Unterricht des Musikers und Theologen Georg Szurbak in Warschau. Sein großes Vorbild war der Dirigent des Don Kosaken Chores Sergej Jaroff.

In der Beueler Kirche machten die Kosaken allerdings ohne Maxim Kowalew halt, der mit einer anderen Gruppe unterwegs war. "Es sind insgesamt etwa 20 Sänger", sagte Szymczak. Ihre Europatournee geht durch Deutschland und seine Anrainerstaaten, fast jeden Tag sind sie an einem anderen Ort.

Im vergangenen Jahr absolvierten sie rund 300 Konzerte, meist in Kirchen. Aus Beuel verabschiedeten sich die sieben Don Kosaken schon wenige Minuten nach Ende ihres Auftritts. Am Abend hatten sie schon wieder einen Termin im rheinland-pfälzischen Adenau.

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