Evangelische Gemeinde Beuel-Ost Bischof aus Sumatra besucht Partnerkirche in Bonn

BEUEL · Fünf Gäste der Partnerkirche der evangelischen Gemeinde stellen Hilfsprojekte vor. Bunt bestickte Batiktücher werden ab sofort in den vier Kirchen und im Gemeindeamt der evangelischen Kirchengemeinde Beuel hängen.

Die Gäste der Partnerkirche aus Sumatra im Gespräch mit Pfarrerin Bettina Gummel (rechts).

Die Gäste der Partnerkirche aus Sumatra im Gespräch mit Pfarrerin Bettina Gummel (rechts).

Foto: Max Malsch

Sie zeigen das Abendmahl mit Jesus Christus und sind Geschenke der Partnerkirche GKPI in Indonesien. Fünf Gäste aus Sumatra besuchen derzeit die vier Gemeindebezirke und berichten von ihrer Arbeit.

"Wir bedanken uns für die sehr herzliche Begrüßung und die Gelegenheit, unsere Projekte vorstellen zu dürfen", sagte Bischof Patut Sipahutar, der gemeinsam mit Frau Tetty Arintonang sowie Pfarrer Edwin Sianipar, Leiter der Entwicklungsarbeit, Pfarrer Marodong Nainggolan, Direktor des Kinderheims Mamre und Diakonisse Marice Sitorius nach Beuel gekommen war, um zu berichten, was sich seit dem letzten Besuch der Beueler auf Sumatra getan hat. Die evangelische Gemeinde mit dem Partnerschaftsausschuss unterstützt verschiedene Projekte auf der Insel.

"Nach den Berichten über die Arbeit seit 2012 werfen wir einen Blick in die Zukunft und beraten, welche Projekte wir unterstützen werden", sagte Pfarrerin Bettina Gummel aus dem Pfarrbezirk Beuel-Ost. Die Gemeinden fördern das Kinderheim Mamre bei einem Projekt zur besonderen Schulung der Jugendlichen in den Klassen 7 bis 9. "Sie sollen durch berufliche Bildung, etwa zum Gärtner oder zur Friseurin, auf das Berufsleben vorbereitet werden, um darin bestehen und selbstständig leben zu können", so Gummel. Außerdem finanzieren die Beueler Kirchengemeinden Nachhilfelehrer für die kleinen Kinder im Heim.

"Das ist ein großes Erfolgsprojekt. Mit diesem Ansatz haben sich die Noten der Jüngsten in kurzer Zeit enorm verbessert. Wir sehen in unserer Hilfe eine Investition in Menschen und Bildung, die die Chancen der Kinder auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben nachhaltig verbessern", erklärt die Pfarrerin. Zudem unterstützen die Pfarrbezirke die Entwicklungsarbeit der Partnerschaftskirche. "Dort gibt es sehr arme Gemeinden, in denen wir uns für die frühkindliche Bildung, also Kindertagesstätten vor dem Schulbesuch, engagieren. Diese Institutionen sind in Indonesien bisher nicht üblich, aber enorm wichtig", sagte Gummel.

Es ginge auch darum, die Fähigkeit des Lesens in den ärmsten Regionen zu vermitteln, dazu sollen Bibliotheken eingerichtet werden. "Die Investition in Bildung ist so wichtig, damit die Menschen dort der Armutsfalle entgehen können", sagt Gummel. Zur Unterstützung der Partnerkirche in Sumatra wird die Beueler Gemeinde sich wieder mit vollem Tatendrang bei Pützchens Markt einsetzen. "Für unsere Gemeinde sind rund 200 ehrenamtliche Helfer auf Pützchens Markt im Einsatz, in drei Schichten an allen sechs Tagen", sagte Gummel. Die Erlöse, die auf dem kleinen Markt an der Nommensen-Kirche mit Imbisswagen, Getränke-, Waffel-, Eine-Welt-Stand und Kaffeestand, erzielt werden, spendet die Gemeinde unter anderem auch für das Kinderheim Mamre.

Zu einem Abend der Begegnung mit den indonesischen Gästen lädt die evangelische Kirche Beuel für den heutigen Donnerstag um 20 Uhr (nach dem Fußballspiel Deutschland gegen USA) ins Blaue Haus der Nommensen-Kirche ein. Die Gäste werden aus ihrer Arbeit im Kinderheim Mamre und der Entwicklungsarbeit berichten und insbesondere die Projekte vorstellen, die von der Gemeinde finanziell unterstützt werden.

Die Partnerschaft

Der erste Pfarrer der jüngsten evangelischen Gemeinde Beuel-Ost wurde 1982 der indonesische Austauschpfarrer Mangisi Smorangkir. Er kam aus der Batak-Kirche in Nordsumatra, die der deutsche Missionar Ludwig Ingwer Nommensen gegründet hatte. Nach ihm ist die Kirche am Weidenbach benannt. Seit den 80er Jahren besteht daher die Partnerschaft mit der Kirche GKPI in Indonesien.

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