Beueler Franz-Elbern-Stadion Verein "Fußball gegen Gewalt" organisierte Turnier für die Hannah-Stiftung

BEUEL · Dynamo Kiew, FC Basel, Hannover 96. Was sich anhört, wie ein Auszug aus der Teilnehmerliste von Europa oder Champions League, sind die Namen einiger Teams, die am Samstag im Beueler Franz-Elbern-Stadion zum Benefizturnier zugunsten der "Hannah- Stiftung gegen sexuelle Gewalt" antraten.

 Den Sport verbinden die jungen Fußballer aus Europa im Beueler Franz-Elbern-Stadion mit dem guten Zweck.

Den Sport verbinden die jungen Fußballer aus Europa im Beueler Franz-Elbern-Stadion mit dem guten Zweck.

Foto: Max Malsch

Bereits zum fünften Mal fand der wohltätige Kick auf dem Beueler Rasen statt, in diesem Jahr erstmals vom Verein "Fußball gegen Gewalt" organisiert. Vorsitzender Daniel Nöllgen und sein Team hatten es erneut geschafft, zahlreiche U13-Mannschaften europäischer Topclubs nach Beuel zu locken.

Mittlerweile wissen die Vereine offenbar, dass sie in Beuel stets spannende Spiele auf hohem Niveau erwarten. So ließ es sich auch AGF Aarhus nicht nehmen, wieder beim Benefizturnier anzutreten. Die jungen Dänen setzten sich im Finale knapp gegen Hannover 96 durch und sicherten sich so den begehrten Wanderpokal.

Doch neben dem sportlichen hat das Turnier vor allem auch einen sozialen Aspekt. "Wie immer geht der gesamte Reinerlös an die Hannah-Stiftung", betont Nöllgen. Damit das Turnier in diesem Umfang - erstmals traten zehn Teams auf zwei Spielfeldern an - überhaupt bewältigt werden kann, bedarf es des Engagements vieler.

Das junge Orga-Team und viele ehrenamtliche Helfer kümmerten sich um Verpflegung sowie Organisation und waren Ansprechpartner für die ausländischen Gäste. Die Spieler der Vereine kämen zudem in Gastfamilien unter, so Nöllgen. Am Spieltag selber war internationales Flair im Stadion zu spüren: Unterschiedliche Sprachen erfüllten den Platz nicht nur bei den teils hart umkämpften Spielen, sondern auch an den Tombola- oder Essensständen.

Dass der Verein "Fußball gegen Gewalt" auf dem neuesten technischen Stand ist, bewies der virtuelle Live-Ticker: Über im Stadion auf Zetteln verteilte QR-Codes (schwarz-weiße Grafikmuster) konnte sich jeder, der über ein Smartphone verfügt, Tabellen und Zwischenstände auf sein Handy laden. Sieben Stunden lang wurde um jeden Ball gekämpft, doch trotz des großen Einsatzes ging es fair zu.

Davon überzeugte sich auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Er würdigte in seiner Ansprache den Einsatz der Veranstalter und fand es "wunderbar, dass sich junge Menschen schon so für die Opfer sexueller Gewalt einsetzen". Nöllgen freute sich auch darüber, dass alle Teams ihre Anreise aus eigener Tasche zahlten.

Zudem trügen Sponsoren ihren Teil dazu bei, dass die Hannah-Stiftung von den Sportlern in den letzten Jahren knapp 5000 Euro an Spenden erhalten habe. In der Zukunft wolle man neben dem Turnier auch noch andere Projekte auf die Beine stellen, um Aufmerksamkeit auf das so wichtige Thema sexuelle Gewalt zu lenken.

Kurz gefragt

Einer der ehrenamtlichen Helfer war Patrick Zielezny aus Heisterbacherrott. Über seinen Einsatz sprach Roman Ahrens mit dem 22-jährigen Studenten.

Seit wann sind Sie bei "Fußball gegen Gewalt" aktiv?
Patrick Zielezny: Seit dem ersten Turnier 2009 bin ich als Helfer dabei. 2010 habe ich auch im Vorfeld bei der Organisation geholfen. Durch mein Sportmanagement-Studium in Remagen, welches ich zusammen mit Organisator Daniel Nöllgen absolviere, bin ich jetzt noch mehr im Verein verwurzelt.

Welche Funktionen haben Sie im Verein?
Zielezny: Ich bin Kassenwart des Vereins, außerdem kümmere ich mich um die Spieler und ihre Gastfamilien während des Turniers und die Akquise von Helfern für den Turniertag.

Was ist für Sie das Besondere an "Fußball gegen Gewalt"?
Zielezny: "Fußball gegen Gewalt" steht für ein faires und respektvolles Miteinander. Zudem steht trotz des Sports der eigentliche Zweck stets im Vordergrund der Aktionen.

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