Modell-Eisenbahn-Club Köln Wo sind die jungen Lok-Liebhaber?

BEUEL · Wenn der Modell-Eisenbahn-Club Köln (MECK) seine Kellertür in der Tapetenfabrik öffnet, kann es international werden. Liebhaber der filigranen Handarbeit reisen aus der ganzen Welt nach Bonn, um die Anlage hautnah zu bewundern.

 Viele Schätzchen sind in diesem Keller zu sehen: Wenn bei den Modelleisenbahnern Tag der offenen Tür ist, dann bekommen auch Erwachsene leuchtende Augen.

Viele Schätzchen sind in diesem Keller zu sehen: Wenn bei den Modelleisenbahnern Tag der offenen Tür ist, dann bekommen auch Erwachsene leuchtende Augen.

Foto: Max Malsch

Anfassen ist natürlich verboten, aber das wissen die Schotten, Niederländer und Österreicher. Auf rund 600 Quadratmetern präsentiert der MECK, den es 1999 aus Mangel an einem geeigneten Platz in Köln nach Bonn zog, eine Modell-Eisenbahn-Landschaft auf 50 Metern Länge. Mit viel Liebe zum Detail entsteht in etlichen Stunden neben Bauernhöfen, Schrebergärten und Pommesbuden immer wieder etwas Neues.

"Wir arbeiten aktuell an einem großen Betriebswerk für die Lokomotiven", erklärt Paul Juchem, Vorsitzender des Vereins. "Da liegt wahnsinnig viel Arbeit vor uns. Das wird einige Nächte dauern."

Vor 15 Jahren entstand das erste Teil, an das sich Juchem gut erinnern kann: "Ich weiß noch ganz genau, womit alles begann: Mit dem Bonner Bahnhof. Wir haben dafür 300 Stunden in Gipsarbeiten und 300 Stunden in die Begrünung investiert."

Mittlerweile sind einige Quadratmeter hinzugekommen und die vorhandenen Modelle aufgerüstet. Alle Lokomotiven ziehen dampfend und unter authentischer Geräuschkulisse ihre Bahnen. Und auch die Kleinstfahrzeuge müssen dank neuer Beleuchtung nicht im Dunkeln nach Hause finden.

Den Mitgliedern des MECK mangelt es wahrlich nicht an Kreativität, dafür hapert es beim Nachwuchs. "Wir wollen die Jugendarbeit in Zukunft aufbauen, um jüngere Menschen wieder mehr für die Modelleisenbahn zu begeistern", erklärt Juchem. Grundsätzlich stehen die Lokliebhaber jedem offen gegenüber, aber handwerkliches Geschick ist Grundvoraussetzung, weiß Vereinsmitglied Wolfgang Dinkuhn: "Wir verwenden teilweise sehr exklusive Teile von hohem Wert. Wenn da etwas zu Bruch geht, kann es schnell teuer werden."

Doch bei aller Vorsicht steht der Spaß im Fokus, da sind sich Juchem und Dinkuhn einig. "Es ist und bleibt ein Hobby, bei dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann", so Jochem. "Wir hoffen, dass junge Menschen das wieder für sich entdecken." Wer sich das Modelleisenbahn-Spektakel nicht entgehen lassen möchte, kann sich am 14. Dezember beim Tag der offenen Tür auf die Spuren der Lokomotiven begeben.

Bonns Bahnhof in Klein

Der Verein wurde 1998 in Köln gegründet und bezog 1999 die Räume der Tapetenfabrik in Beuel. Die Anlage besteht aus einem stationären Modellbahnbetrieb mit Regel- und Schmalspuren. Auf rund 600 Quadratmetern verläuft eine Hauptstrecke mit sechsgleisigem Durchgangsbahnhof (und Modell der Bonner Bahnhofsgebäude) und einer zweigleisigen Streckenführung. Daneben gibt es Nebenstrecken und Güterbereiche in gemischter Betriebsweise. Weitere Infos unter www.meck-spur1.de.

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