Tanzsportclub Blau-Gold Rondo Wiegeschritt in altertümlichen Gewändern

BEUEL · Im sanften Wiegeschritt schreiten die Paare aufeinander zu, drehen sich, Verbeugung, drehen sich zu ihrem Nebenmann und beginnen die Tanzschritte erneut.

 Passend zu den mittelalterlichen Tänzen haben sich Adelige und Bauern in Schale geschmissen.

Passend zu den mittelalterlichen Tänzen haben sich Adelige und Bauern in Schale geschmissen.

Foto: Max Malsch

Bereits zum fünften Mal luden Oliver Nahm und Lars Wallenborn zum Mittelalter- und Renaissance-Ball "Stadt-Land-Fest" ein. In den vorher angebotenen Workshops konnten alle Gäste sich die verschiedensten Tänze und Schrittfolgen erneut ins Gedächtnis rufen oder einen ersten Blick auf die Tänze werfen.

So auch Eva Kranefeld (21). Die Biologiestudentin war in Begleitung ihrer Mitbewohnerin gekommen, die selbst schon das vierte Mal am Mittelalterball teilnahm. "Das war alles sehr spontan. Selbst das Kleid hab ich mir von einer Freundin geliehen, aber es macht unglaublich viel Spaß," sagte Kranenfeld und verschwand schon wieder auf der Tanzfläche.

"Während des Workshops sind die meisten noch in Jeans und T-Shirt, aber zum Ball zeigen sich dann alle in ihren mittelalterlichen Gewändern. Wir bringen den Adel und die Bauern zusammen", erklärte Wallenborn, der an diesem Abend für den kühlen Gerstensaft zuständig war. "Wir sehen das bei unserer Veranstaltung nicht so eng, und auch, wenn das Gewand nicht in die Zeit passt, uns geht es nur um den Spaß und die Gemeinschaftlichkeit."

Und Spaß hatten die etwa 50 Gäste des Balls in den Räumlichkeiten des Tanzsportclubs (TSC) Blau-Gold-Rondo. Nahm, der regelmäßig Tanzkurse für Mittelalter- und Renaissancetänze in der "tanzbar" anbietet, hat viel zu tun an diesem Abend. Musik einlegen, Tänze choreografieren, Anweisungen geben und holden Fräulein in Not helfen, wenn ein Tanzpartner fehlen sollte.

Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt, und der ein oder andere schmauste ganz authentisch vom selbstmitgebrachtem Tonteller und trank aus dem Trinkhorn. Bis in die frühen Morgenstunden wirbelten die Paare in wilden Kreistänzen und zu ruhigeren Gassentänzen über das Parkett.

Ein besonderer Programmpunkt war der Wettstreit zwischen den Adligen und den Bauern, bei dem die Kontrahenten mit verbundenen Augen ihr tänzerisches Können zum Besten gaben. Neben Ruhm und Ehre gab es für die Besten auch einen Stofftierdrachen, einen süßen Plüschhasen und eine neue Kopfbedeckung.

Zudem wurde eine neue Schutzpatronin erkoren, welche den Anwesenden Wohlstand und Reichtum weissagte und von den Bauern wie Adligen im folgenden Jahr besondere Ehrerbietungen entgegennehmen darf. Bei der abschließenden Laurentia ging es noch einmal hoch her, "eine lieb gewonnene Tradition," sagte Wallenborn, "die für ordentlichen Muskelkater sorgt, aber einfach zu viel Spaß macht."

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