Beueler Bahnhof Unbekannter umklammert Neunjährige

BONN-BEUEL · Ein bislang Unbekannter soll am Donnerstag ein neunjähriges Mädchen am Beueler Bahnhof von hinten umklammert haben. Das Mädchen konnte sich aus der Umklammerung lösen und fliehen.

Ein neunjähriges Mädchen ist am Donnerstagmittag am Bahnhof Beuel Opfer eines Mannes geworden, der sie von hinten angegriffen und an sich gezerrt haben soll. Das teilte die Polizei nun mit und bittet um Hilfe bei der Fahndung nach dem Unbekannten. Der soll das Kind gegen 12.50 Uhr auf dem Bahnhofsplatz von hinten gepackt und umklammert haben.

Die Neunjährige schaffte es jedoch zu entkommen. Sie lief nach Hause und informierte ihre Eltern, die die Polizei alarmierten. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Mann verlief jedoch ergebnislos. Die Kriminalpolizei nahm ebenfalls Ermittlungen auf und bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Tatverdächtigen.

Der soll ungefähr 35 Jahre alt und größer als 1,70 Meter sein und dunkle, circa zehn Zentimeter lange Haare und einen dunklen Teint haben. Er soll einen größeren, silbernen Ring im linken Ohr getragen haben und mit blauer Hose, grünem kurzärmligen T-Shirt und schwarzen Schuhen bekleidet gewesen sein. Wer Hinweise zu dem Mann geben kann oder das Geschehen beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 0228/150 zu melden.

Weil es immer wieder Übergriffe auf Kinder gibt, hat die Polizei eine Handlungshilfe erstellt. So rät sie Eltern im Akutfall, Ruhe zu bewahren, dem Kind zu vermitteln, dass es in Sicherheit ist und es zu loben, weil es sich offenbart hat. Außerdem sollten Eltern ihrem Kind glauben, ohne nachzubohren oder ihm Vorhaltungen zu machen. Und: "Verständigen Sie über Notruf 110 die Polizei."

Zur Vorbeugung empfiehlt die Polizei, das Kind dazu anzuhalten, sich an Absprachen zu halten und dafür selbst Vorbild zu sein. Kinder sollten in kleinen Gruppen zur Schule oder zum Spielplatz gehen. Außerdem sollten Eltern sich mit ihren Kindern auf deren Wegen nach "Rettungsinseln" umsehen wie Geschäften, Arztpraxen oder auch Wohnhäusern, wo das Kind klingeln könne. Erfahrungsgemäß gebe ein Täter sein Vorhaben dann auf.

Auch sollten Kinder lernen, Distanz zu einem Fahrzeug zu halten und Aufforderungen oder Zurufe von Fremden zu ignorieren. Auch rät die Polizei Eltern, bedrohliche Situationen mit Kindern zu üben: Kinder, die bedrängt werden, sollten sofort weglaufen und laut um Hilfe schreien. Und: "Kinder sollten die Notrufnummer 110 kennen und wissen, dass sie ohne Geld und ohne Telefonkarte von jeder öffentlichen Telefonzelle und ohne Guthaben vom Handy aus die Polizei rufen können."

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