Phil Taylor im Brückenforum "The Power" begeistert die Massen

BONN · Die Dart-Fans in der Region haben diesen Termin schon rot in ihrem Kalender markiert: Freitag, der 1. Mai. Am diesem Feiertag wird Philip "Phil" Douglas Taylor im Bonner Brückenform ab 18 Uhr bei einem Showkampf zeigen, wie schnell und genau ein Weltklassespieler wie er die 501 Punkte auf dem Dartboard herunterspielen kann.

 Treffsicher wie kein zweiter Dart-Spieler in der Welt: Phil Taylor hat 16 Mal den WM-Titel gewonnen.

Treffsicher wie kein zweiter Dart-Spieler in der Welt: Phil Taylor hat 16 Mal den WM-Titel gewonnen.

Foto: dpa

Drei kleine Stahlpfeile sind seit nunmehr 30 Jahren die Arbeitsgeräte des 16-fachen Weltmeisters. Taylor hat Millionen mit dem in England so populären Präzisionssport verdient. Die 54-jährige englische Legende trägt in der Dart- szene den Spitznamen "The Power". Und pure Energie ist es, die Taylor immer noch ausstrahlt, wenn er an die 2,37 Meter entfernte Steeldartscheibe aus Sisalfasern tritt.

Mit seiner Spielweise und Leidenschaft begeistert "The Power" die Massen. Doch bis zum großen Ruhm war es ein langer und steiniger Weg. Es gibt zwei populäre Bürger, die damals in den Pubs des britischen Städteverbundes Stoke-on-Trent in den Midlands viel Zeit verbrachten: Phil Taylor Ende der siebziger Jahre und später Robbie Williams, der dann bekanntermaßen als Musiker eine Weltkarriere startete. Beide wuchsen in ärmlichen Verhältnissen auf und schafften es bis ganz nach oben.

Die Taylors hatten nur ein kleines Haus, ohne Elektrizität und fließendes Wasser. Dafür hing aber an der Küchentür eine Dartscheibe. Vater Doug und Mutter Liz spielten gerne Darts, und auch Sohn Phil begann mit Begeisterung, Pfeile zu werfen. Bis Phil Taylor aber damit Geld verdienen konnte, vergingen noch viele Jahre, in denen er als Fleischlieferant, Elektriker und Metallarbeiter arbeitete. Achteinhalb Jahre lang stellte er in einer Fabrik Halterungen für Toilettenpapier her und bekam pro Woche 50 Pfund. Seiner Dart-Leidenschaft blieb der vierfache Familienvater in dieser Zeit immer treu.

Phil Taylor: "Ich erinnere mich noch gut an die Zeit vor meiner Darts-Karriere. Ich hatte drei Jobs gleichzeitig und trotzdem kein Geld. Keine einfache Zeit, aber sie hat mich stark gemacht." 1985 sollte sich sein Leben aber ändern, als in Stoke-on-Trent ein Darts-Lokal eröffnete. Bei der Einweihung war kein Geringerer als Eric Bristow zugegen. Der fünffache Weltmeister und Star der damaligen Szene spielte gegen Taylor ein Showmatch. An diesem Abend hatte Taylor das Gefühl, dass er den Weltmeister irgendwann schlagen kann.

Drei Jahre trainierte Phil Taylor wie ein Besessener, und ausgerechnet Bristow war es, der ihm 10 000 Pfund lieh und Taylor ermutigte, es als Profi zu versuchen. Phil Taylor konnte mit dieser finanziellen Unterstützung erstmals größere Turniere spielen und gewann immer mehr Preisgelder und Weltranglistenpunkte. 1990 war es dann soweit: Phil Taylor startete mit 30 Jahren erstmals bei der Weltmeisterschaft. Und er kämpfte sich gleich bis ins Finale durch, wo sein Lehrer Eric Bristow auf ihn wartete. Die Quoten auf einen Sieg standen damals bei den Wettbüros auf 125:1 für Bristow. Doch Taylor gewann als Rookie das Finale.

Es war der Grundstein zu einer unglaublichen Karriere, die seit 25 Jahren anhält. 200 Turniersiege, mehr als 70 Majortitel und 16 Weltmeisterschaften hat "The Power" errungen. Vor 13 Jahren gelang Taylor beim Winter Gardens-Turnier in Blackpool (Lancashire) erstmals vor laufenden Fernsehkameras das perfekte Spiel, als er mit nur neun Dartwürfen die 501 herunterspielte. Mit dem sogenannten Nine-Darter haben Taylor und einige Weltklassespieler die Dart-Fans bis dato bei einigen großen Turnieren verwöhnen können.

Selten wirft Taylor mit drei Darts weniger als 100 Punkte pro Runde, trifft häufig die "180", bei der die drei Pfeile hintereinander in das kleine Triple-20-Feld fliegen. Darauf dürfen sich die Zuschauer sicherlich auch im Brückenforum einstellen, wenn "The Power" am 1. Mai gegen Colin Lloyd und Roland Scholten sowie gegen einige Spitzenspieler aus der Region Showkämpfe austragen wird.

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