Krönung des Königs erstmals in der Pfarrkirche Sankt Cäcilia Sebastian Freistedt schießt am besten

OBERKASSEL · Dass es so etwas in der über 200-jährigen Geschichte der Oberkasseler Schützen schon einmal gegeben hätte, daran kann sich niemand erinnern: Weil die Krönung des Schützenkönigs im Bürgerpark aufgrund des Dauerregens eine ziemlich feuchte Angelegenheit geworden wäre, ließen sich die Mitglieder der Jesus-Maria-Josef-Junggesellen-Schützenbruderschaft nicht zweimal bitten, als Pfarrer Norbert Grund das Angebot machte, die Feier in die Pfarrkirche Sankt Cäcilia zu verlegen.

 Ein Hoch auf den König: Die Schützenbrüder ziehen ihre Hüte zu Ehren des neuen Würdenträgers Sebastian Freistedt (Mitte).

Ein Hoch auf den König: Die Schützenbrüder ziehen ihre Hüte zu Ehren des neuen Würdenträgers Sebastian Freistedt (Mitte).

Foto: Max Malsch

Mit kleiner Verspätung marschierten dann gestern Nachmittag die Schützenbrüder in das Gotteshaus ein. Viele von ihnen hatten ihre Kopfbedeckung noch mit Plastiktüten gegen den Regen geschützt, als sie an den zahlreich erschienenen Gästen vorbeizogen.

Nach der Aufstellung vorne im Altarraum wurde es richtig feierlich: Zu dem in Deutschland vornehmlich als Adventslied bekannten Stück "Tochter Zion" zogen die Brüder rhythmisch ihre Zylinder zu Ehren des neuen, des 164. Schützenkönigs.

Und der heißt Sebastian Freistedt und ist in Oberkassel kein ganz Unbekannter: Als Vorsitzender des Heimatvereins Oberkassel engagiert sich der 29-Jährige dafür, dass die Geschichte des Ortes nicht in Vergessenheit gerät. Der gelernte Kommunikationselektroniker übernahm die Amtsinsignien von seinem Vorgänger André Dobkowitz.

Um Punkt 12.19 Uhr hatte er mit dem 67. Schuss den Vogel abgeschossen. Zu den ersten Gratulanten zählten natürlich Pfarrer Grund und dessen neue evangelische Kollegin Sophia Döllscher. "Als Koblenzerin wollte ich es mir einfach nicht nehmen lassen, Ihnen anstelle von Blumen eine Flasche Riesling zu überreichen", sagte die junge Pfarrerin lachend.

Nach der Ehrung von Ulrich Volkmer (König vor 25 Jahren) ging es dann doch noch vor die Tür: Zum Fahnenschwenken hätte der Platz in der Kirche kaum ausgereicht.

"Nachdem ich im letzten Jahr krankheitsbedingt nicht antreten konnte, freue ich mich umso mehr, dass es diesmal geklappt hat", sagte der neue Schützenkönig vor dem Haus der alten Schützenkönigin Dana Heimann. Die Schützen waren nach der Krönung hierher gezogen. Gegen 17 Uhr war es soweit: Lena Vukota übernahm die Amtsinsignien: "Ich kenne Sebastian ja schon sehr lange und freue mich riesig, dass er mich vorgeschlagen hat", so Vukota.

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