Kundgebung am Beueler Rheinufer Protest gegen die Existenz von Atombomben

BEUEL · Genau 70 Jahre war es am Donnerstag her, dass auf Hiroshima und Nagasaki Atombomben abgeworfen wurden. Anlass genug für die Friedensinitiative Beuel zusammen mit der Gruppe Bonn von "Ärzte gegen Atomkrieg" (IPPNW) sowie der Gruppe Bonn/Rhein-Sieg der Deutschen Friedensgesellschaft zu einer Kundgebung an das Hiroshima-Denkmal am Beueler Rheinufer einzuladen.

 Am Beueler Rheinufer steht das Mahnmal. Dort sprach auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zu den Aktivisten.

Am Beueler Rheinufer steht das Mahnmal. Dort sprach auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zu den Aktivisten.

Foto: Barbara Frommann

Vom Alten Rathaus in Bonn zog ein Mahnzug in einem Schweigegang über die Kennedybrücke zum Mahnmal in der Grünanlage an der Rheinaustraße, wo sich gut 70 Teilnehmer an der 2011 errichteten Stele einfanden. Viel, im Vergleich zu den letzten Jahren, so meinten einige Besucher - wenig, im Verglich zu den 80er Jahren sagten Altaktivisten.

Um die Stele waren Blumen im Sinne eines Friedenssymbols niedergelegt worden. Fahnen mit den Aufschriften "Peace" oder "Pace" schmückten den Platz. Transparente wie "Fukushima mahnt, alle AKWs abschalten" oder "Gedenken reicht nicht, atomwaffenfrei jetzt" standen für den Glauben und die Hoffnung der Veranstalter und Besucher.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sieht diesen Gedenktag als einen der Tage, an denen man beharrlich festhalten müsse. Die beiden Atombomben hätten, so sein Vergleich, Bonn auf einen Schlag auslöschen können. "Doch 70 Jahre ohne Krieg, dieser Zustand ist ein Erfolg, der nicht selbstverständlich ist", stellte er heraus.

Robert Nicoll von der Friedensinitiative Beuel machte noch einmal deutlich, dass man in den Zeiten des Kalten Krieges 20 mal kurz vor einem Atomkrieg gestanden habe, was nur durch Zufall verhindert worden sei. Unter großem Beifall forderte er den sofortigen Abzug der Atombomben aus Büchel in der Eifel. "Wir haben Frieden in Abwesenheit vom Krieg in unserem Land. Das ist kein wahrer Frieden", stellte er fest.

Drastisch ging die Ärztin Gina Mertens vom IPPNV mit Politikern ins Gericht. "Warum definieren die Atomwaffenstaaten, welche Staaten Atomwaffen besitzen dürfen", fragte sie. "Warum definieren dies nicht die atomwaffenfreien Staaten? Wir müssen handeln." Dieter Riebe von der Deutschen Friedensgesellschaft mahnte in seinen Worten vor der Lethargie der Bevölkerung. "Sich abwenden und andere handeln lassen, das ist keine Lösung für uns." Atomwaffen gehören geächtet und abgeschafft, war das einhellige Credo dieses friedlichen Gedenktages.

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