Niedriger Wasserstand Niedriger Rheinpegel für Experten nicht ungewöhnlich

Niedrig ja, aber keinesfalls außergewöhnlich niedrig - so lässt sich das Fazit von Gewässerkundler Jan Böhme zum Rheinpegel zusammenfassen. Für den Hydrologen des Wasser- und Schifffahrtsamts Duisburg-Rhein sind die - trotz Oktober - freigelegten Kiesbänke links- und rechtsrheinisch nichts Besonderes.

 Die freigelegten Kiesbänke links- und rechtsrheinisch sind laut des Wasser- und Schifffahrtsamts Duisburg-Rhein nichts Besonderes.

Die freigelegten Kiesbänke links- und rechtsrheinisch sind laut des Wasser- und Schifffahrtsamts Duisburg-Rhein nichts Besonderes.

Foto: Max Malsch

"Es handelt sich statistisch um einen mittleren Niedrigwasserstand", sagte der Rhein-Experte auf Anfrage. Derzeit liegt der Bonner Pegel bei 1,58 Meter. "Den bislang niedrigsten Wert für Bonn gab es am 29. September 2003 mit 90 Zentimetern", so Böhme. Auf der anderen Seite habe er auch schon Hochwasser-Pegelstände für November in seiner Liste. Im Moment gebe es viele vereinzelte Schauer, so dass das Wasser immer nur kurz ansteige.

Für Anfang nächster Woche prognostiziert er wieder sinkende Pegelstände am Rhein. Doch so wenig wie am 21. Oktober 1985 wird es wohl nicht werden. Damals titelte der General-Anzeiger "Trockenheit sorgt für ungewohnte Spazier-Möglichkeiten". Damals machten sich viele Beueler und Bonner "ins Bett" von Vater Rhein auf. Bei 1,18 Meter stand laut Böhme der Pegel.

Während der Laie übrigens annimmt, die Fahrrinne des Rheins für die Schiffe sei zwischen den drei Bonner Brücken im Moment "extrem schmal", weiß der Hydrologe: "Die Fahrrinne ist immer 150 Meter breit und im Bonner Bereich 2,50 Meter tief." Werde diese Tiefe unterschritten, müsse die Rinne ausgebaggert werden.

Führe der Rhein ausreichend Wasser, könnten die Schiffe auch außerhalb der vorgegebenen Spur fahren. Ähnlich irren kann man sich derzeit bezüglich der rotfarbenen Tonnen auf dem Foto, die zum Beispiel Untiefen anzeigen. Sie befinden sich nicht in der Strommitte, sondern liegen in der Verlängerung des Beueler Brückenpfeilers.

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