Studenten säubern das Beueler Rheinufer Nach eineinhalb Stunden sind 20 Müllsäcke gefüllt

BEUEL · Rund ein Dutzend Studenten der Fachrichtung Naturschutz und Landschaftsökologie haben am Montagnachmittag mit Unterstützung einiger Kommilitonen das Beueler Rheinufer von Unrat befreit. Ausgerüstet mit Müllbeuteln, Greifzangen und Handschuhen waren sie zwischen Süd- und Kennedybrücke im Einsatz. "Ich habe damit gerechnet, dass hier viel Müll liegt, aber es ist noch mehr, als ich erwartet habe", stellte Johannes Krassmann fest.

 Bei durchwachsenem Wetter sammelt diese Studenten-Gruppe nördlich der Kennedybrücke Müll vom Rheinufer auf.

Bei durchwachsenem Wetter sammelt diese Studenten-Gruppe nördlich der Kennedybrücke Müll vom Rheinufer auf.

Foto: Sebastian Flick

Der 25-jährige Biologie-Student hatte sich sofort dazu bereit erklärt, die Aktion zu unterstützen. Während er das Rheinufer rund um die Kennedybrücke abging, war er doch sehr erstaunt, was alles hinterlassen wurde: "Hier hat wohl eine Dame ihre gesamte Handtasche entleert", vermutete Krassmann mit Blick auf einen Berg weggeworfener Hygieneartikel.

Die Idee der Umweltaktion kam von den Studenten selbst: Bei einem Spaziergang entlang des Rheinufers stellten Absolventen des Masterstudiengangs "Naturschutz- und Landschaftsökologie", der seit dem Wintersemester 2014/2015 an der Uni Bonn angeboten wird, fest, dass weite Teile des Beueler Rheinufers zu einem Müllstrand verkommen waren. Daraufhin hatten sie beschlossen, selbst eine große Aufräumaktion zu organisieren und nahmen Kontakt mit der Stadt auf, die das erforderliche Equipment zur Verfügung stellte.

Über soziale Netzwerke rief das engagierte Team alle Bonner Studenten auf, bei dem sogenannten "Trash Walk" mitzumachen. Rund 50 Personen hatten sich daraufhin für die Aktion angemeldet, gekommen waren dann aber deutlich weniger. "Viele guter Absichten sind vermutlich dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen", mutmaßte Dr. Andreé Hamm. Der Dozent für Tierökologie am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz begleitete die Aktion und lobte das Engagement der Studenten, die trotz des Regens die gesamte Strecke abliefen.

Auch Ramona Mörchen (24) ließ sich vom Regen nicht abschrecken. Die Studentin der Nutzpflanzenwissenschaften ist mit einigen Kommilitonen der Fachrichtung Naturschutz und Landschaftsökologie befreundet und unterstützt sie bei Projekten wie diesem gerne: "Das ist ja auch eine gute Werbeaktion für den neuen Studiengang", meinte Mörchen. Ihre Freundin Carina Huhn hat sich genau für diesen Studiengang entschieden: "Hier wird ein Bogen von Agrarwissenschaften auf der einen bis zum Naturschutz auf der anderen Seite gespannt", erklärt die 26-Jährige ihre Studienwahl.

Nach dem rund eineinhalbstündigen "Trash Walk" hatten die Teilnehmer insgesamt 20 Müllbeutel gefüllt, die später zusammen mit ebenfalls entdeckten sperrigen Objekten von Reifen über Klappstühle bis hin zu Leitplanken von der Stadt Bonn abgeholt wurden.

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