Friedrich-Breuer-Straße in Beuel Mehr als eine Durchfahrtsstraße
BEUEL · Im Augenblick ist es wieder an allen Ecken und Plätzen der Stadt zu beobachten: Sobald die Sonne scheint, zieht es Hinz und Kunz nach draußen. Auch Cappuccino, Mittagssandwich oder Bier wollen viele lieber im Freien genießen. An der Friedrich-Breuer-Straße im Beueler Zentrum ist dafür nicht viel Platz.
Ein Bürgerantrag fordert nun, die Parkplätze auf beiden Straßenseiten ab der Limpericher Straße bis zum Doktor-Weis-Platz aufzuheben, um mehr Platz für Fußgänger zu schaffen.
Eine Idee, die generell geprüft werden sollte, befanden am Mittwochabend alle Fraktionen in der Beueler Bezirksvertretung. Zunächst einmal wollen sie aber das Gespräch mit den Gewerbetreibenden und Nutzern vor Ort suchen. Der Bürgerantrag wurde daher zunächst einmal in einem einstimmigen Beschluss vertagt.
Durch die Tiefgarage unter dem Rathaus, die in den kommenden Wochen fertiggestellt wird und rund 120 öffentliche Parkplätze bietet, ergebe sich ein breites Angebot an Parkplätzen, begründete Rolf G. Niemeyer in der Sitzung der Bezirksvertretung seinen Antrag. "Ich würde mich sehr freuen, wenn Parkplätze dort reduziert und mehr Platz für Fußgänger geschaffen würde."
Das sei kein neuer Vorschlag, sagte SPD-Fraktionschef Dieter Schaper. Die Neugestaltungen rund um das Rathaus biete nun aber einen idealen Zeitpunkt, um sich mit diesen "diskussionswürdigen" Fragen zu beschäftigen. Er sei sich nicht sicher, ob es in der Bevölkerung eine Mehrheit für diese Idee oder für den Erhalt aller Parkplätze gebe. "Es ist sinnvoll, das zu untersuchen." Generell sei es erstrebenswert, aus der Friedrich-Breuer-Straße mehr als eine Durchfahrtsstraße zu machen.
Bisher lade die Straße wenig zum Verweilen ein, sagte auch Zehiye Dörtlemez (FDP). "Es ist eine geschäftstüchtige, aber sehr unruhige Straße." Zudem böten sich durch den gewonnenen Platz auch neue Möglichkeiten für die ansässigen Gastronomen. "Außengastronomie ist heute wichtiger Wirtschaftsfaktor." Schon heute, fügte Günter Dederichs (CDU) hinzu, säßen an Bäckerei und Eiscafé Menschen im Freien - allerdings mangels Platz fast auf der Straße.
"Ich glaube, dass wir ernsthaft darüber nachdenken sollten." Dem stimmte auch die grüne Ratsfraktion zu. "Ich bin überzeugt, dass die Lebensqualität sich erhöht und auch die Geschäftsleute davon profitieren würden", sagte die Stadt- und Bezirksverordnete Doro Schmitz.
Weil nun mit Bürgern und Gewerbetreibenden das Gespräch gesucht und je nach Ergebnis ein neues Konzept für die Friedrich-Breuer-Straße erstellt werden soll, wurde auch die Entscheidung über das Konzept zum ruhenden Radverkehr im Zentrum vertagt.
