Beueler Osterkirmes Mehr als 30 Fahrgeschäfte bieten für jeden Geschmack etwas

BEUEL · Im vergangenen Jahr hatten ein paar "gute Freunde" Bezirksbürgermeister Werner Rambow den Fassanstich auf der Beueler Kirmes dadurch erschwert, dass sie eine Münze zwischen Zapfhahn und Fass gesteckt hatten; in diesem Jahr war der Hammer nicht sehr stabil und fiel auseinander.

 Kirmesfreuden: Während der junge Mann offensichtlich noch auf jemanden wartet, dem er seinen Chip in die Hand drücken kann, ...

Kirmesfreuden: Während der junge Mann offensichtlich noch auf jemanden wartet, dem er seinen Chip in die Hand drücken kann, ...

Foto: Max Malsch

So brauchte Rambow 15 Schläge, bevor das bekannte "O?zapft is" zu hören war. Und wie es Rambows Art ist, erklärte er ohne viele Worte die Kirmes kurz und knapp für eröffnet. Doch auch schon zuvor herrschte reger Betrieb zwischen dem "Bahnhöfchen" und dem "China Schiff" - nicht nur in den Biergärten.

Nach den ersten gezapften Bierchen, die naturgemäß mehr Schaum als Gerstensaft enthielten, bezeichnete doch irgendjemand aus dem Publikum Rambow als "Schaumschläger". Das muss ein guter Freund, vielleicht sogar ein Parteifreund, gewesen sein. Über 30 Geschäfte haben in diesem Jahr ihre Attraktionen auf der Rheinpromenade aufgebaut.

Jeweils am Ende der halben Kirmes-Meile die Highlights: im Süden der "Break-Dance", im Norden der "Hawaii-Swing", dazwischen alles, was kleine und große Herzen auf einer zünftigen Kirmes begehren. Ob Fahrgeschäfte, Verkaufsstände oder Imbissbuden, vermisst wurde höchstens ein Riesenrad.

Nach der Fahrt im Break-Dance war Sofia schlecht, wie sie einräumen musste, aber lachen konnte sie trotzdem noch. Dabei war die besonders schnelle und besonders lange Fahrt erst für den nächsten Start angekündigt - eben typisch Kirmes. Das Feuerwerk, das in diesem Jahr aus dem Programm gestrichen wurde, schien keiner der Besucher zu vermissen.

Von "Rücksichtnahme auf die Nachbarn" sprach Bürgermeister Rambow. Sabine Kipp aus der bekannten Schaustellerfamilie, die auch diese Kirmes mitorganisiert hat, brachte es auf den Punkt: "In der Zeit des Feuerwerks ist in der Vergangenheit so gut wie kein Umsatz gemacht worden. Deshalb wurde das Geld in die Werbung gesteckt."

Wovon wiederum eine Schausteller-Kollegin gar nichts wusste. "Wie, das Feuerwerk fällt aus? Das finde ich sehr schade. Da muss ich mal in meinen Vertrag schauen, vielleicht habe ich was überlesen." Von den befragten Besuchern weinte jedoch niemand dem Feuerwerk eine Träne nach.

"Die Menschheit wird es überleben", meinte ein Kirmesbesucher, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Deshalb wird die Kirmes auch nicht schlechter." Auch der "Freundeskreis Pützchensmarkt" bedauerte diese Änderung nicht.

Auf die Nachfrage, ob es denn in Pützchen in diesem Jahr ein Feuerwerk geben werden, reagierten die Mitglieder des Freundeskreis jedenfalls fassungslos - Wegen der Naivität der Frage? "Natürlich! Pützchen ohne Feuerwerk gibt es gar nicht. Aber in diesem Jahr machen wir nur ein kleines", meinte Manfred Krahe ironisch.

Die Beueler Osterkirmes ist noch bis Ostermontag geöffnet. Am Mittwoch wird es einen Familientag mit Angeboten zu ermäßigten Preisen geben. Doch an jedem Tag wird die Musik abends um 22 Uhr abgestellt - aus Rücksicht auf die Nachbarn.

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