Klavierhaus Klavins Laetitia Hahn ist eine der Interpretinnen beim Kinder- und Jugendkonzert

BEUEL · Laetitia Hahn ist eine der Interpretinnen beim Kinder- und Jugendkonzert im Klavierhaus Klavins und ein wahres Talent am Piano.

 Kraftvoller Anschlag: Die zehnjährige Laetitia spielt in Beuel die "Pathetique" von Beethoven.

Kraftvoller Anschlag: Die zehnjährige Laetitia spielt in Beuel die "Pathetique" von Beethoven.

Foto: Malsch

Einen ganz schön festen Händedruck hat die zehnjährige Laetitia Hahn. Zur Begrüßung blickt sie einem aufrecht, lachend und sehr selbstbewusst in die Augen. Und als sie dann an dem großen Flügel auf der Bühne des Klavierhauses Klavins sitzt und spielt, könnte man mit geschlossenen Augen meinen, dass dort ein erwachsener Profipianist sitzt.

Sie spielt mit kraftvollem Anschlag und viel Gefühl die Klaviersonate Nr. 8 - Pathetique von Ludwig van Beethoven. Nicht unbedingt das, was man von einer zierlichen Zehnjährigen mit einem niedlichen Schleifchen im Haar erwarten würde.

Als Laetitia fertig ist, spaziert sie in aller Seelenruhe von der Bühne. Schon liegt der Auftritt hinter ihr und sie hüpft fröhlich zwischen den Klavieren im Klavierhaus Klavins davon, ebenso wie eine Zehnjährige. Auf die Frage, warum sie gerade dieses Stück für ihren Auftritt beim Kinder- und Jugendkonzert gewählt hat, antwortet sie: "Mir gefällt das Lied, es ist schön". Aufmerksam mit verschränkten Armen hört sie anschließend dem 15-jährigen Johannes Brzoska zu, der nach ihr dran ist. "Er spielt so schön", sagt sie. Sie hat Recht.

Ohne große Ankündigungen oder langatmige Einführungen präsentieren sich bei dem Konzert in Beuel vor ihren Familien und Lehrern überdurchschnittlich begabte junge Musiktalente. Angefangen mit den Drei- bis Fünfjährigen aus dem preisgekrönten Flötenensemble des Kindergartens Rauschendorf, bis zu Jugendlichen wie Mirabella Knoben, die Klavierpartituren von Franz Schubert ausdrucksstark und fließend spielt, wie etwa das Impromptu op. 90 Es-Dur, oder Kim Ha-Young mit der Suite Bergamasque von Claude Debussy. "Kind- und Jugendgerecht", soll das Konzert sein, erklärt der Veranstalter Michael Agi, Vorsitzender von Pro Klassik.

"Laetitia konnte mit zwei Jahren fließend sprechen. Was macht man da als Mutter?", erzählt Laetitias Mutter. "Man staunt zunächst und kann es kaum glauben. Dann fing sie an, am Klavier zu komponieren und wunderbar zu spielen. Mittlerweile habe ich meine Tätigkeit als Dozentin für Philosophie aufgegeben. Ich muss sie ja immer fahren. Genau wie ihren vierjährigen Bruder Philipp".

Die Geschwister studieren an verschiedenen Musikhochschulen in Düsseldorf, Frankfurt und Münster. In ihrer Heimatstadt Essen besucht Laetitia das Musikgymnasium. Am liebsten spielt sie Chopin oder Liszt und möchte - wen wundert's - Pianistin und Komponistin werden.

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