Klub-Konzert-Party in der Halle Beuel Klangzauber eines versierten Alleinunterhalters

BEUEL · Mit alpenländischen Jodlern und Liedern begrüßten Mareike Hein und Daniel Breitfelder, Schauspieler des Bonner Theaters, das Publikum zum Klub-Konzert von "Zachov". Sozusagen ein musikalischer Online-Link zur Herkunft des Musikers.

 Jacob Suske arbeitet als Theatermusiker in Bonn.

Jacob Suske arbeitet als Theatermusiker in Bonn.

Foto: Raegener

Zachov ist der Künstlername des aus der Steiermark stammenden Musikers Jacob Suske. Zachov steht für handgemachte Live-Electronica, erzeugt von einem versierten Klangzauberer und modernem Alleinunterhalter. Jacob Suske, ehemaliger Bassist von Bands wie Bonaparte oder dem One Shot Orchestra ist zudem begehrter Produzent und Komponist für Theatermusik. Einem Kunstuniversum voller sanfter, oft tanzbarer Klänge konnten die Besucher in der Halle Beuel knapp zwei Stunden lang lauschen. Experimental-Elektro-Pop-House-Sound, mal mit E-Bass ergänzt, mal mit Mundharmonika, bei anderen Stücken mit Clarinette oder Gesang. Ein wahres Hörerlebnis.

Überhaupt war die Anzahl der gesampelten und gespeicherten Instrumente eigentlich unzählbar und auf jeden Fall ziemlich kreativ zusammengestellt. Fast wie ein DJ groovte und tänzelte Suske an seinem Mischpult auf der Bühne hin und her und gestaltete immer wieder neue Melodien und Klangfolgen, erzeugte Geräusche, etwa mit Papierstreifen, die er vor einem der Mikros in kleine Stücke zerriss. Immer stimmig, nie schräg oder quietschend schrill wie etwa im Stil der Einstürzenden Neubauten, die Suske aber schätzt, wie er später im Gespräch mit dem GA erzählt.

Als "Epic do it yourself one man Band" bezeichnet der Musiker seine Show. Seine Musik hat durchgängig einen sanften Unterton, ist melodisch und manchmal singt er dazu Geschichten mit Wortfetzen. Manchmal düster, etwa vom Fallen und schließlich tief auf den Boden eines Grundes zu sinken. Ein andermal geht es um den Krieg und um die Liebe, in französischer Sprache gesungen - und manchmal sind die Texte einfach nur witzig.

Immer mit einem sanften Unterton. Insgesamt brachte "Zachov" elf Stücke und zwei schnell gezauberte Zugaben auf die Bühne, die die Besucher der Halle Beuel von den Stühlen oder eher aus den gemütlichen Sesseln, die in den Zuschauerreihen standen, rissen und an den Bühnenrand zum Tanzen lockten.

Der 34-Jährige studierte in Bern und Luzern Jazz und arbeitete an vielen renommierten Theatern als Theatermusiker. Er ist nun in Bonn engagiert. Seine erste CD "Überich", mit vielen Metaphern aus der digitalen Welt, erscheint in Kürze. "Meine Musik soll in Zukunft noch subtiler und experimenteller werden. Mich hat vor allem in der Vergangenheit Berlin stark beeinflusst. Ich habe dort einige Jahre gelebt und gearbeitet."

Das neue Klub-Konzert-Partykonzept, das in der Halle Beuel an der Siegburger Straße am 6. März fortgeführt werden soll, konzipierten Mareike Hein und Daniel Breitfelder mit der Ausstattungsassistentin Emilia Schmucker. Anschließend gab es noch Party non-stop im Foyer mit Bier, Weißwurst, Brezeln und verschiedenen DJs vor alpenländischer Foto-Alpenkulisse.

Fazit: Der Abend hat wirklich Spaß gemacht.

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