"Aktion Regenbogen" zieht in Neubau Kita, wechsle dich

BEUEL · Lange haben die Mitarbeiterinnen des Kindergartens "Aktion Regenbogen" warten müssen. Doch nun ist ein Ende des Provisoriums abzusehen. Der Neubau, den die Stadt der Elterninitiative an der Limpericher Straße errichtet hat, ist fast fertiggestellt. Im Juli sollen die beiden Gruppen dort einziehen, ab dem neuen Kindergartenjahr kommt dann eine dritte Gruppe für unter Dreijährige dazu.

 Freuen sich, dass der Umzug in den Neubau kurz bevorsteht (von links): Udo Stein, Britta Höck, Gerlinde Kern und Jan Völzgen.

Freuen sich, dass der Umzug in den Neubau kurz bevorsteht (von links): Udo Stein, Britta Höck, Gerlinde Kern und Jan Völzgen.

Foto: Horst Müller

Die dann leeren Container auf dem unbebauten Grundstück zwischen Hallenbad und Gartenschule sollen allerdings nicht abgebaut werden: Die Stadt will hier ab Herbst zwei neue Kindergartengruppen unterbringen. Angliedert werden sie an die städtische Kita Ringstraße, die wiederum zurzeit im Jugendzentrum "Flax" und in Containern auf dem dortigen Außengelände untergebracht ist und bis 2017 einen neues Gebäude erhalten soll.

Der barrierefreie, einstöckige Neubau für das Montessori-Kinderhaus hat eine Nutzfläche von 600 Quadratmetern und ist von einem 900 Quadratmeter großen Außengelände umringt. "Dem Architekturbüro Piotrowski war es wichtig, helle, von Licht durchflutete Räume zu schaffen", sagte Jan Völzgen, zuständiger Projektleiter beim Städtischen Gebäudemanagement (SGB), bei einer Begehung des Neubaus mit dem General-Anzeiger.

Zwei Millionen Euro hat die Stadt für die Maßnahme inklusive Abriss des Altbaus investiert - damit ist das SGB unter den zunächst veranschlagten 2,3 Millionen Euro geblieben. Rund 13 Monate haben die Arbeiten gedauert. Der Baukran, der vor gut einem Jahr auf der Baustelle umgestürzt war (siehe Infokasten), habe zum Glück nicht zu einer Verzögerung geführt, so Jugendamtsleiter Udo Stein.

Im Kinderhaus werden zurzeit in zwei Gruppe 30 Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt betreut. Ab dem neuen Kindergartenjahr und mit dem Umzug in das neue Gebäude kommt eine dritte Gruppe für zehn unter Dreijährige hinzu. Von einem breiten, zentralen Spielflur gehen vier Flügel ab, die jeweils in einer anderen Farbe gestaltet sind. Drei beherbergen jeweils eine Gruppe, der vierte Flügel einen Mehrzweckraum. Dort sind zudem therapeutische Geräte installiert, denn im Montessori-Kinderhaus werden auch Kinder mit Förderbedarf betreut. Neben Kindern mit Downsyndrom, Körperbehinderungen oder Entwicklungsverzögerungen sind darunter auch Kinder mit Wahrnehmungsstörungen. "Darauf ist auch das Farbkonzept der Räume angelegt. Wir haben die Farben extra in Pastelltönen gehalten und auf starke Kontraste verzichtet", sagte Jan Völzgen. Weil die Elterninitiative die Kinder mit Hilfe von vier festangestellten Köchinnen und Spülkräften selbst mit frisch zubereitetem Essen versorgt, wurde eine geräumige Küche installiert. Möbel bringt die Elterninitiative ansonsten zum Großteil mit ins Gebäude.

Der Altbau war durch einen Feuchtschaden 2010 unbrauchbar geworden. Das Kinderhaus musste in Container umziehen. Die Verwaltungsspitze wollte eigentlich für den Neubau einen Investor gewinnen, was allerdings nicht gelang. Als im Winter 2012/13 einige Heizkörper und der Herd im Provisorium ausgefallen waren und dann noch die Nachricht von der Verwaltung eintraf, dass der zugesagte Termin August 2013 für den Einzug in den Neubau nicht eingehalten werden kann, schlug die Elterninitiative Alarm und schaltete Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch ein. Die Politik entschied daraufhin im September 2013, den Neubau auf Kosten der Stadt zu errichten. "Wir freuen uns sehr, bald mit dem Umzug starten zu können", sage Gerlinde Kern, Leiterin des Kinderhauses.

Die frei gewordenen Container will die Stadt für zwei neue Gruppen nutzen. "Bei der großen Nachfrage an Plätzen wollen wir jede Raummöglichkeit, die genutzt werden kann, auch nutzen", sagte Jugendamtsleiter Udo Stein. Diese werden dann mit den aktuell drei am "Flax" untergebrachten Gruppen der Kita Ringstraße nach derzeitigen Zeitplan ab 2017 in einem viergruppigen Neubau an der Ringstraße zusammengeführt.

Fehler des Führers sorgte für Umsturz des Baukrans

Ein Fehler des Kranführers hat offenbar dazu geführt, dass vor knapp einem Jahr wie berichtet der Baukran bei den Arbeiten an der Limpericher Straße umstürzte und mehre Wände des Neubaus beschädigte. Das Verfahren sei allerdings inzwischen eingestellt, teilte die Bonner Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit.

Eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft habe ergeben, dass der Kran ordnungsgemäß aufgebaut war, der Führer ihn aber mit einer zu schweren Last versehen habe, so Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen. Bei dem Unfall am 4. Juni wurde ein Mitarbeiter leicht verletzt. Der habe aber keinen Strafantrag gestellt.

Die erhebliche Sachbeschädigung wurde als fahrlässig und nicht vorsätzlich eingestuft und ist daher nicht strafbar. Ein öffentliches Interesse an der Verfolgung sah die Staatsanwaltschaft nicht.

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