Heimatmuseum Beuel Hochwasserausstellung - Verein sucht noch Fotos und Zeitzeugen

BEUEL · Tabellen, alte Fotos, Artikel aus dem General-Anzeiger - noch wirkt das, was zum Thema Hochwasser auf dem Tisch der Geschäftsstelle des Heimat- und Geschichtsvereins Beuel liegt, wie eine willkürliche Sammlung. Im Kopf der Vorsitzenden Gertrude Jöbsch und ihrer Mitstreiter steht die Ausstellung allerdings schon, die sich vor allem um das Jahrhunderthochwasser 1993 drehen soll. Auf 10,13 Meter Bonner Pegel stieg damals der Rhein - pünktlich zum Weihnachtsfest.

"Wir wollen aber auch andere Hochwasser in Beuel und Aspekte drum herum beleuchten", sagt Jöbsch. Gute vier Wochen bleiben noch, ab Samstag, 30. November, ist die Ausstellung in der Museumsscheune zu sehen. Hildegund Ferdinand kümmert sich um die Geografie: "Wir zeigen die Flussterrassen, Karten mit Höhenlagen und Klimadiagramme." Inke Kuster hat sich quer durch das Stadtarchiv recherchiert.

"Wir werden aber unmöglich alle Artikel und Quellen aufhängen können", ist sie jetzt schon sicher. Jöbsch konnte das Technische Hilfswerk für eine Mitarbeit gewinnen. "Die Jugendgruppe baut uns einen Hochwassersteg auf, und wir bekommen Einsatzpläne und Dokumentationen", sagt die Vorsitzende freudig. Da sie selbst unmittelbare Rheinanliegerin ist, stellt sie ihre Checklisten zur Verfügung, die unter die "Hochwasserprävention" fallen, inklusive Watthose und Gummistiefel.

Mit im Vorbereitungsboot sitzt auch der Bonner Filmemacher Georg Divossen. Der Fachmann für heimatgeschichtliche Dokumentationen hat oft vom Heimatverein profitiert - jetzt ist es einmal andersherum. "Ich werde eine Medienstation aufbauen, bei der zum Beispiel Zeitzeugen in Kurzfilmen zu Wort kommen", sagt Divossen. Erzähler werden ebenso noch gesucht wie Fotos vom Hochwasser. Gestern übrigens lag der Pegel bei 4,05 Meter, was laut Jöbsch viel zu hoch ist für Ende Oktober.

Info: Wer Fotos zum Thema Hochwasser beisteuern will, kann diese donnerstags von 15 bis 18 Uhr in der Geschäftsstelle des Heimat- und Geschichtsvereins, Wagnerstraße 2-4, abgeben. Potenzielle Zeitzeugen melden sich direkt bei Georg Divossen unter 0176/62934471.

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