"Xpress Yourself" im Brückenforum Gruppe "The Fläsh" geben Preisgelder an ihre Schulen weiter
BONN · Ob der "Popsong" sich als "Musik für die Ewigkeit" eignet, bleibt abzuwarten. Aber mit ihrem Sieg beim Singer/Songwriter-Wettbewerb "Xpress Yourself" der Pop-Akademie Baden-Württemberg hat sich die Gruppe "The Fläsh" auf jeden Fall einen Platz in der Ruhmeshalle der ausgezeichneten Nachwuchsbands aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gesichert.
Sie waren im Brückenforum für das Jugendzentrum HIP angetreten, das sich über die Siegprämie von 6000 Euro freuen kann. Letzten Sommer hätten sie sich zusammengesetzt, um Musik zu machen, sagte Sänger Lukas Keil am Freitagabend nach ihrem Auftritt beim Finale. "Wir wollten uns unbedingt über den Radio-Mainstream beschweren." Das muss laut und deutlich geschehen, und so ist auch der "Popsong".
Moderator Danny Fresh, Hip-hopper und Absolvent der Pop-Akademie, interviewte vor ihrem Auftritt die 13 Gruppen und Einzelkünstler, die angetreten waren, um sie dem Publikum vorzustellen. Sie waren die besten von 30 Bewerbern in der achten Runde von "Xpress Yourself".
Die Bandbreite war groß: Die Zweitplatzierte Lara Franke (16), die für das Tannenbusch-Gymnasium 3000 Euro mit nach Hause nahm, sang einen ruhigen, nachdenklichen Song mit dem Titel "Me", und auf den dritten Platz kamen Vincent Legerlotz und Linus Brohlburg von "Stereotyp", die sich im Hiphop-Stil mit dem Song "Sonntag" Gedanken über die Gesellschaft und das Leben an sich machten und dem Beethoven-Gymnasium 1000 Euro bescherten.
Einen besonderen Preis erhielt beider von der Deutschen Post ausgerichteten Veranstaltung Max Antoine Meistersvon der Godesberger Elisabeth-Selbert-Gesamtschule: Während die Jury dieAufnahme seines Songs "Superhero" auf CD nicht in die engerePreisträger-Auswahl nahm, überraschte der Live-Auftritt des jungen Songwritersmit seiner Band. Die Musiker wussten das Publikum so sehr zu begeistern, dassMax Antoine dafür den Sonderpreis erhielt, der vorher nicht automatischeingeplant ist. Er erhält ebenfalls ein Coaching an der Pop-Akademie.
Das ist das Konzept: Die Jugendlichen müssen ihre Beiträge selbst komponiert haben und behalten das Geld nicht selbst. Zum dritten Mal waren auch Vertreter von Jugendzentren mit dabei, so wie Christopher Schröder und Lucia Rohfleisch, die das Duett "Der letzte Moment" sangen: Sie hatten sich einen eigenen Fanclub aus dem Jugendzentrum "Das Flax" mitgebracht, der beleuchtete "Christ & Lucia"-Schriftzüge hochhielt.
Und die Band "Banned Apart" konnte sich über Fan-Banner freuen, die allerdings den weiter hinten stehenden Zuschauern die Sicht versperrten. Diese Gruppe hatte mit dem Lied "Wohin" das Online-Voting des General-Anzeigers gewonnen: Mit 229 Stimmen lag sie deutlich vor den anderen Teilnehmern. "Das Niveau steigt stetig", fand Jurymitglied Michael Koschorreck, bekannt als "Kosho" von der Kombo "Söhne Mannheims".
"Jedes Jahr gibt es eine Songperle, bei der man denkt, das ist nicht mehr zu übertreffen." Dieses Jahr habe er es schwer gehabt, einen Favoriten zu finden. "Ich glaube, die Ausbildung der Schüler wird stetig besser." Er lobte auch die stilistische Vielfalt.
Bewertet wurden laut Danijela Albrecht von der Pop-Akademie das Songwriting, die Komposition und der "Hook", das ist der Wiedererkennungswert oder Ohrwurmeffekt. Da hätten die Jungs von "The Fläsh" die Nase vorn gehabt. "Sie setzen sich im Text kritisch mit Popkultur und Konsum auseinander." Für die Band gibt es jetzt ein Coaching in der Pop-Akademie.
