Oldtimertreffen "Beuel Classics" Geschichte auf Rädern

BEUEL · Das Oldtimertreffen "Beuel Classics" glänzte mit Rekordbeteiligung und automobilen Raritäten.

Oldtimer können offenbar einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten: Auf den Zufahrtsstraßen zum Beueler Rheinufer floss der Verkehr gestern Morgen jedenfalls außerordentlich entspannt, weil viele Autofahrer es plötzlich überhaupt nicht mehr eilig hatten, als eines der Ford A-Modelle vor oder neben ihnen herzuckelte.

Am Sonntag präsentierten sich am Beueler Rheinufer direkt neben der Kennedybrücke und erstmals auch auf der eigens gesperrten Rheinaustraße mehr als 200 Oldtimer aus acht Jahrzehnten: Zweieinhalb Stunden lang konnten die Passanten die Oldies dort in Ruhe bestaunen, bevor es für die Raritäten dann zu einem Korso quer durch die Beueler Innenstadt über die Südbrücke, die B 9 und zurück über die Kennedybrücke ging.

Eines der absoluten Highlights waren mit Sicherheit die Ford A- Modelle der "Alt-Ford-Freunde" aus Köln. "Die waren mit sechs Wagen hier", freute sich der Sprecher der "Oldtimerfreunde Schäl Sick" Werner Koch über die Rekordbeteiligung. Von 86 Teilnehmern im ersten Jahr stieg die Anzahl der Oldtimer über 146 Fahrzeuge im vergangenen Jahr auf nun deutlich mehr als 200. Vor 1984 mussten die Autos gebaut sein, um teilnehmen zu dürfen, und die Palette reichte vom Sportwagen bis zum Campingbus.

Oldtimertreffen "Beuel Classics"
33 Bilder

Oldtimertreffen "Beuel Classics"

33 Bilder

Wie zum Beispiel dem von Frank Kutheus: Auf einem Campingstuhl genoss der 46-jährige die langsam durch die Wolken dringenden ersten Sonnenstrahlen und den Blick auf den Rhein - direkt neben seinem VW-Bus aus dem Jahr 1967. "Der ist ganz neu und wirklich etwas Besonderes - von der Hochdachversion gibt es nicht sehr viele", erklärt er. Das gute Stück ist aber nicht nur zum Vorzeigen gedacht: "Den werde ich auch zum Campen benutzen", erzählt der Versicherungskaufmann, der allerdings auch noch weitere alte Bullis sein Eigen nennt.

Zeitweise ist kaum ein Durchkommen zwischen den Oldtimern; an allen Ecken wurde gefachsimpelt und beraten. Darüber hinaus gaben die Besitzer bereitwillig und gerne neugierigen Besuchern Auskunft.

"Wir haben im Augenblick einen Gastschüler aus Frankreich zu Besuch", erzählte Claudia Gärtner. "Mit Antoine waren wir gestern in Sinsheim-Steinsfurt im Autotechnikmuseum und freuen uns jetzt riesig, direkt vor unserer Haustüre Oldtimer nicht nur stehend, sondern gleich während des Korsos auch bei der Fahrt zu bestaunen", erzählte die Beamtin, die mit ihrer zehnjährigen Tochter zum Rheinufer gekommen war.

"Außerdem ist es toll, mit den Besitzern der Fahrzeuge, die einem besonders gut gefallen, auch reden zu können", freute sich auch Tochter Nele. Insbesondere die Sperrung der Rheinaustraße findet die 45-Jährige positiv: "In den letzten Jahren war das ja immer ein bisschen chaotisch und es sieht so aus, als ob das durch die Sperrung besser geworden sei."

Zum Schluss der Veranstaltung gab es dann auch noch einen Gewinner sowie einen "Verlierer": Der Ehrenpreis der diesjährigen Beuel Classics ging an Eberhard Ross aus Eitorf mit seinem Oakland 34 Touring aus dem Jahr 1917.

Und ein Trostpreis ging an Guido Déus, der nach seinem Skiunfall vor einigen Wochen erneut vom Pech verfolgt war: Der Ford A von 1928, mit dem der Bezirksbürgermeister in dem Korso mitfuhr, blieb bereits nach dreihundert Metern stehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort