Junges Theater Bonn Erfolgsroman "Tschick" auf der Bühne

BEUEL · "Tschick" von Wolfgang Herrndorf wird als bedeutendstes Jugendbuch der heutigen Generation gehandelt. Der Roman bringt auf den Punkt, was Jugendliche in der Pubertät beschäftigt.

 Tschick, Isa und Maik werden Freunde.

Tschick, Isa und Maik werden Freunde.

Foto: Privat

Das Junge Theater Bonn (JTB) bringt die Geschichte der 14-jährigen Jungs Maik und Tschick in dieser Spielzeit auf die Bühne. Das Stück feiert am Mittwoch, 30. April, um 19.30 Uhr Premiere und ist für ein Publikum ab 13 Jahren konzipiert.

Lajos Wenzel inszeniert die in Deutschland gefeierte Bühnenfassung des Romans von Robert Koall mit einer Besonderheit: Das JTB wird als erstes professionelles Theater in Deutschland die Hauptrollen mit jugendlichen Darstellern besetzen. Sie spielen an der Seite des professionellen JTB-Ensembles.

In jugendlicher Sprache geschrieben und ohne pädagogische Belehrungen ist des Buch "Tschick" Roadmovie und Entwicklungsroman zugleich. Auch das Bühnenstück nimmt den Zuschauer mit auf die chaotische Irrfahrt der beiden Jungs. In einem geknackten Auto geht es quer durch die deutsche Einöde.

Der wohlstandsverwahrloste Maik, dessen Mutter zum alljährlichen Alkoholentzug auf der "Beautyfarm" weilt, während der Vater auf "Geschäftsreise" mit der jungen Assistentin geht, trifft auf den Russlanddeutschen Tschick. Obwohl er ganz anders ist als Maik, teilen beide das Gefühl der Einsamkeit. Kurzerhand beschließen sie gemeinsam abzuhauen. Denn vermissen wird sie ja doch keiner.

Ohne jeden Plan begeben sie sich in einem schrottreifen Auto auf eine Abenteuerfahrt. Der Zuschauer erlebt mit den Protagonisten ein Wechselbad der Gefühle, in dem sich komische, berührende und gefährliche Momente abwechseln. Und obwohl die Jungs auf ihrer spannenden Reise nichts Konkretes suchen, finden sie das Unerwartete: Sich selbst, Freundschaft und Freiheit.

Der Roman des 2013 verstorbenen Autors tritt ein großes Erbe an: Viele sehen Parallelen zu Goethes "Leiden des jungen Werther" (1774), Eichendorffs "Taugenichts" (1826), Salingers "Fänger im Roggen" (1951) und vor allem zu Mark Twains "Huckleberry Finn" (1884).

Termine und Tickets auf www.jt-bonn.de und unter 0228/463672.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort