25 Jahre Brückenforum Beuel Eine Kulturstätte für Jedermann

Beuel · Die Vorbereitungen für die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) laufen auch bei der Brückenforum GmbH auf Hochtouren. "Es ist die 20. WM und das 25. Jahr des Brückenforums. Das wollen wir besonders feiern und bereiten Public Viewing für alle Spiele der deutschen Mannschaft vor", erklärt Geschäftsführer Jürgen Harder und blickt zugleich zurück auf 25 Jahre Brückenforum.

 Brückenforum aus der Vogelperspektive: Es liegt direkt an der Auffahrt zur Kennedybrücke.

Brückenforum aus der Vogelperspektive: Es liegt direkt an der Auffahrt zur Kennedybrücke.

Foto: Max Malsch

Zum Jahreswechsel 1988/1989 starteten die Aktivitäten im Brückenforum mit einer rauschenden Silvestershow: Der Ballett-Klassiker "Nussknacker" wurde von einem Ensemble aus Paris aufgeführt. Der Saal war ausverkauft. "Erst zwei Tage vor der Premiere erhielten wir die Stühle. Und die waren teilweise falsch und entsprachen nicht dem Bestuhlungsplan. Wir mussten bei 500 Stühlen die Armlehnen abschrauben", erinnert sich Harder. Eine Woche später wurde das Brückenforum dann offizielle eröffnet.

Das Gebäude am Beueler Rheinufer wurde seinerzeit von der Firma Kallscheuer auf dem ehemaligen Gelände von Ford Hoffarth am südlichen Bückenkopf der Kennedybrücke errichtet. Die Stadt Bonn hat von Anfang an langfristig Räume angemietet, in denen die Bezirksbibliothek, der Veranstaltungssaal und der Verein "Kleiner Muck" untergebracht sind. "Das Brückenforum war gedacht als Heimstatt für die Beueler Vereine, die bis 1989 alle größeren Veranstaltung in der Sporthalle an der Ringstraße durchführen mussten, und als Probenstätte für das Beethovenorchester", sagt Jürgen Harder.

Anfangs wurde das Brückenforum von vielen Vereinen gut angenommen. Ungefähr 200 Beueler Vereine hatten Interesse bekundet. Doch über die Jahre hat die Nachfrage stark nachgelassen. Heute sind es noch vier Veranstaltungen im Jahr - allesamt aus der Karnevalsszene. "Nur noch die Beueler Stadtsoldaten und die Schwarz-Gelbe Jonge haben uns die Treue gehalten. Hinzu kommt natürlich die Proklamation der Wäscherprinzessin, aber das ist eine städtische Veranstaltung."

Als Ersatz hat Harder sich um Theaterinszenierungen, Musicalaufführungen und Konzerte gekümmert. Namhafte deutsche Schauspieler wie Willi Millowitsch, Heidi Kabel, Inge Meysel, Manfred Krug und Horst Tappert traten ebenso im Brückenforum auf wie Thomas Gottschalk. Im Laufe der Jahre hat sich das Brückenforum zu einem Konzert- und Party-Veranstaltungsort gewandelt. Die umsatzstärkste Veranstaltung ist die "After-Zoch-Party" an Weiberfastnacht. Für zehn Euro Eintritt bietet Harder Livemusik und gute Stimmung. Der nächste Termin: 27. Februar ab 11.11 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf unter [sym_tel] 02 28/40 00 90.

"Mittlerweile wird das Brückenforum stadtweit als Musik- und Szenetempel angesehen. Der reine Beueler Bezug existiert nicht mehr", betont Jürgen Harder. Seiner Meinung nach liegt der Wandel auch darin begründet, dass es in dieser Größenordnung keinen vergleichbaren Veranstaltungsort in Bonn gibt. Das Brückenforum hat eine Betriebserlaubnis für 1081 sitzende Gäste oder 1250 stehende Gäste.

Kurz gefragt mit Jürgen Harder

Was wünschen Sie sich für 2014?
Jürgen Harder: Dass die Stadt Bonn gemeinsam mit mir eine große Jubiläumsveranstaltung im Brückenforum organisiert.

Das Gerücht vom Sanierungsstau im Brückenforum macht die Runde - stimmt es?
Harder: Ja, leider. Vor allem die Toilettenanlagen müssen dringend renoviert werden. Leider dreht sich bei Politik und Verwaltung derzeit alles nur noch ums Festspielhaus und die Beethovenhalle. Das Brückenforum ist als städtische Veranstaltungshalle völlig in Vergessenheit geraten. Das schmerzt schon ein wenig.

Welche Erfahrungen haben Sie als Wirt mit dem Rauchverbot gemacht?
Harder: Für die Gastronomie ist die aktuelle, verschärfte Version des Rauchverbots eine Katastrophe. Unsere Gäste werden entzweit. Ich bin 25 Jahre lang gut mit der Nachbarschaft ausgekommen, aber seitdem die Gäste vor dem Brückenforum stehen, um zu rauchen, gibt es immer wieder Beschwerden wegen Belästigungen. Das Lärmaufkommen hat für die Anlieger natürlich zugenommen, weil die Türen wegen der Raucher aufstehen und die Musik aus dem Saal nach draußen dringt.

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