Firma Kessko stiftet Krokantrührwerk an Heimatmuseum Ein Herzstück rechtsrheinsicher Süßwarenindustrie

BEUEL · Krokant ist ein sehr beliebter Bestandteil einer Vielzahl von Süßwaren- und Eiscremespezialitäten. Seine Herstellung hat im Rheinland eine lange Tradition. Deshalb zeigt das Beueler Heimatmuseum ein geschichtsträchtiges Exponat: eine Krokantrührmaschine aus dem Jahr 1939, die aus der Produktion der Beueler Süßwarenfabrik Kessko stammt.

 Freude über das neue Ausstellungsstück: Helmut Kessler (von links), Hans Lennarz,Volker Engel und Reinhold Schmerbeck.

Freude über das neue Ausstellungsstück: Helmut Kessler (von links), Hans Lennarz,Volker Engel und Reinhold Schmerbeck.

Foto: Max Malsch

Museumsleiter Hans Lennarz war es ein besonderes Anliegen, diese Maschine im Heimatmuseum zeigen zu können: "Wir möchten das produzierende Gewerbe in Beuel dokumentieren und für die Nachwelt bewahren. Auch aus dem Grunde, dass von den 38 Betrieben, die 1956 existierten, heute nur noch drei bestehen", so Lennarz.

Mit Hilfe der Krokantmaschine stellte das Unternehmen Kessko Halbfabrikate für große Unternehmen der Süßwarenindustrie, aber auch für kleinere lokale Kunden wie Bäckereien, Konditoreien sowie Eisdielen her. "Fester Bestandteil unserer Produktion sind vor allem Kuvertüre, Marzipan-Rohmasse, Mandelpräparate, diverse natürliche Aromen, aber vor allem Krokant", berichtete Kessko-Gesellschafter Helmut Kessler.

"Ein typisches Endprodukt ist beispielsweise der Frankfurter Kranz", weiß der Konditor und Leiter der Anwendungstechnik bei Kessko, Reiner Burgunder. Er kennt sich auch mit den technischen Details aus: "Bei 160 Grad Hitze wurden Krokantspezialitäten mit dem Gerät gekocht. In einer Stunde ließen sich damit 80 Kilogramm hochwertiges Krokant herstellen", erklärte er.

Früher sei die Produktion mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden gewesen. Heute könne man wesentlich energieeffizienter und durch die Hydraulik auch leichter produzieren, und es werde im Vergleich die vierfache Menge in der gleichen Zeit hergestellt.

Auch am Geschmack habe sich einiges geändert: "Je nachdem, ob man die Masse mit Gas oder Elektrizität erhitzt, werden völlig andere Aromastoffe freigesetzt", so Burgunder. Die Mehrzahl der Verkoster könne einen Unterschied nicht herausschmecken.

Mit der Krokantmaschine ist das Heimatmuseum um ein weiteres Stück Geschichte zum Anfassen reicher.

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