Menschen 2013: Ihre Geschichten bewegten die Bonner Die mit dem Bauherrn ringt

Beuel · Sie ist Mutter von zwei Kindern, arbeitet bei der Stadt Bonn und führt eigentlich ein ganz normales Leben. Doch das Jahr 2013 hat den Alltag von Eva Lückerath und ihrer Familie grundlegend verändert.

Direkt neben ihrem kleinen alten Haus in der Siegfried-Leopold-Straße im Beueler Zentrum errichtet ein Investor ein großes Wohn- und Geschäftshaus. Die Nachbarschaft vertrat von Anfang an die Meinung, das Bauprojekt werde zu hoch, zu massiv und zu belastend für die Anlieger. Als Einsprüche gegen das Vorhaben bei der Stadt Bonn nicht fruchteten, zog Eva Lückerath vor Gericht.

Wenige Tage später rammte ein Abrissbagger mit seinem Löffel die Hauswand der Klägerin. Folge: Die Küche war über viele Wochen wegen der Mauerrisse nicht nutzbar. Das Verwaltungsgericht Köln stoppte den Bau und erklärte die Baugenehmigung für nichtig. Grund: Die vom Neubau ausgehende Lärm- und Verkehrsentwicklung sei nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Gegen den Richterspruch legte der Investor Berufung beim Oberverwaltungsgericht Münster ein. Im Eilverfahren gab die höhere Instanz dem Beklagten Recht und hob den Baustopp auf. Das Hauptverfahren in Münster steht noch aus.

Die Bauarbeiten gehen weiter, weil der Investor mit neuen Gutachten eine zweite Baugenehmigung von der Stadt Bonn bekommen hat. Eva Lückerath gibt nicht auf und hofft auf die Richter in Münster. Sie versichert, nichts gegen das Bauprojekt zu haben, aber es müsse halt kleiner ausfallen.

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