Kriminalität in Beuel Den Anzahl der Delikte ist gestiegen

BEUEL · Fast flächendeckend waren die Fallzahlen bei der Gewaltkriminalität im Bereich der Bonner Polizei im vergangenen Jahr rückläufig. Eine unrühmliche Ausnahme bildet Beuel.

Hier sank zwar ebenfalls die Gesamtzahl der Straftaten wie in Bonn, Bad Godesberg und einer Reihe linksrheinischer Kommunen aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Und zwar genau um 7,8 Prozent auf insgesamt 4524 Fälle. Doch die registrierten Gewalttaten stiegen um satte 38,7 Prozent auf insgesamt 165 registrierte Fälle. Um über 71 Prozent legen dabei Raubdelikte zu.

Welche Gründe es für die Entwicklung gab, erklärten Polizeidirektor Hans-Willi Kernenbach, Leiter der zuständigen Direktion 1, und Kriminalitätsexperte Dirk Schuster anlässlich der Vorstellung der Beueler Kriminalstatistik im Ramersdorfer Polizeipräsidium.

Es war gleich eine ganze Serie von Straftaten, verübt von einer einzigen Gruppe Heranwachsender. "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Kriminalitätsstatistik", führte Kernenbach aus. Dabei handelte es sich laut Kollege Schuster um eine lose Gruppierung Jugendlicher, deren Treffpunkt der Konrad-Adenauer-Platz war. Von dort aus hätten die Täter entlang der Linie 66 bis nach Königswinter Personen beraubt, Handys, Bargeld und Zigaretten gestohlen, so Schuster weiter.

Aufgefallen war der Polizei das Treiben der Gruppe bereits Ende 2012/Anfang 2013, weshalb die Kripo auch eine eigene Ermittlungsgruppe namens "Konrad" ins Leben rief. Die Ermittlungsgruppe machte bis zum Mai 2013 zwölf Tatverdächtige aus, denen insgesamt 52 Raubstraftaten zur Last gelegt wurden. Mittlerweile sind die Täter zu Sozialstunden beziehungsweise Haftstrafen verurteilt.

Was aus Sicht von Schuster im vergangenen Jahr ebenfalls "nicht zufriedenstellend" war: Die hohe Zahl der Wohnungseinbrüche in Beuel. Mit registrierten 401 Fällen wurde 2013 um 11,4 Prozent mehr in Wohnungen und Häuser zwischen Bechlinghoven und Oberkassel eingebrochen als noch im Jahr davor.

Dabei verringerte sich die Aufklärungsquote um 3,4 Prozent auf 12,7 Prozent. Das führen die Kriminalisten auch darauf zurück, dass Tätern nicht im großen Stil Serieneinbrüche nachgewiesen werden konnten. Die Zunahme der Einbrüche ärgert die Polizei umso mehr, als man im vergangenen Jahr allein 60 Schwerpunkteinsätze während der dunklen Jahreszeit in Beuel durchgeführt hatte.

Dabei war auch Bereitschaftspolizei beteiligt. Zudem gab es laut Schuster mehrere Tage lang Kontrollkonzepte sowie begleitende Flyer-Aktionen. Auch das Gespräch mit den Bürgern habe man gezielt gesucht. Dass die Appelle der Polizei durchaus Gehör finden, zeigen aus Sicht von Dirk Schuster die Präventionsveranstaltungen mit Experten der Kriminalpolizei: "Die sind alle ausgebucht."

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