Kursus des Vereins "Kleiner Muck" Bei Notfällen im Kindesalter richtig reagieren können

Beuel · "Bei Kindern bis zwölf Jahren machen wir nur 15 Herzdruckmassagen, bevor wir jeweils zweimal beatmen", erklärte Winfried Lehnen seinen Zuhörern: "Erst bei Kindern ab zwölf Jahren macht man die bekannten 30 Thoraxkompressionen."

 Aufmerksam verfolgen die Eltern, welche Handgriffe und Maßnahmen Winfried Lehnen für den Notfall empfiehlt. FOTO: MAX MALSCH

Aufmerksam verfolgen die Eltern, welche Handgriffe und Maßnahmen Winfried Lehnen für den Notfall empfiehlt. FOTO: MAX MALSCH

Foto: Max Malsch

Der Verein "Kleiner Muck" bot jetzt erneut seinen Kurs "Notfälle im Kindesalter" an und der erfahrene Kinderarzt erläuterte den jungen Eltern, was es alles bei Notfällen im Kindesalter zu berücksichtigen gilt.

Atem- und Herzfrequenzen bei Neugeborenen und kleinen Kindern unterschieden sich von denen Erwachsener und daher gebe es bei der Wiederbelebung einige Unterschiede zu beachten. Damit Eltern bei Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen oder Erstickungsanfällen ihrer Sprösslinge nicht panisch werden, sondern richtig reagieren, zeigte Lehnen den Eltern, wie sie in diversen Notfallsituationen einen kühlen Kopf behalten.

Der Kurs zog knapp 20 Interessenten in das "Muck-Zentrum" neben dem Brückenforum in Beuel und an den beiden Abenden erwartete die interessierten Eltern keineswegs nur graue Theorie: "Wichtig ist zu wissen, dass man eigentlich nicht allzu viel falsch machen kann", so der ehemalige Oberarzt und Chef einer Intensivstation, während er die Wiederbelebung an einer kleinen Puppe demonstrierte: Nach der Prüfung, ob der kleine Patient bewusstlos sei, gelte es die ABC-Regel anzuwenden: "A" steht für "Atemwege freimachen", "B" für "Beatmung" und "C" für "Cirkulation": "Das heißt, Sie müssen prüfen, ob Kreislauf vorhanden ist", so Mediziner Lehnen.

Von den richtigen Maßnahmen beim versehentlichen Verschlucken von giftigen Flüssigkeiten über die richtige Ausstattung einer Notfallapotheke bis hin zu den diversen Gefahren, denen Kinder in Garten und Haus ausgesetzt sind, reichte das weitere Informationsangebot: "Auch ganz harmlose Dinge können bei Kindern zu Vergiftungen führen", warnte Lehnen seine Zuhörer. "Halten Sie daher zum Beispiel Balkon- oder Zimmerpflanzen immer außerhalb der Reichweite Ihrer Sprösslinge."

Das Angebot traf offenbar den Nerv vieler Eltern: "Ich bin mit unserer Kleinen hier ohnehin in der Kinderkrabbelgruppe", erzählt Andrea Dautz. "Als meine Frau mir von dem Kurs erzählt hat, haben wir uns sofort angemeldet", ergänzt Ehemann Christoph. "Wir wollen in Notfallsituationen ja schließlich wissen, wie wir reagieren müssen; da zählt schließlich jede Minute", so die Eltern der elf Monate alten Mora.

Der Termin für den nächsten Kurs ist der 5. und 7. April 2016; Anmeldungen sind möglich unter www.kleiner-muck.org.

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