Beueler Facharztzentrum wird später fertig Bauzeit mitten im Kern verlängert sich erneut

BEUEL · Das Facharztzentrum mitten in Beuel wird 13 Monate später als geplant im April 2015 fertig:"Die Fast-Food-Kette Subway zieht doch nicht in den Glas-Pavillon am Rathaus ein."

"Der Investor des Facharztzentrums steckt in Geldschwierigkeiten." Diese und andere Gerüchte kursieren seit Wochen in Beuel. Der Stillstand auf der Großbaustelle neben dem Rathaus erzeugt bei Bürgern, Politik und Verwaltung Unruhe - die Kommunikation mit der Projektgesellschaft ist abgerissen.

Auf Drängen des General-Anzeigers kam jetzt Florian Nedden, Vertreter des Bauherren, nach Beuel und war um Aufklärung bemüht: "Subway kommt nach Beuel, der Investor ist nicht pleite. Wir mussten nur den Zeitplan nochmals um ein halbes Jahr strecken." Der Grund für die erneute Verschiebung des Fertigstellungstermins liegt nach Auskunft Neddens in den Verhandlungen mit dem Käufer, "da gibt es noch Wünsche".

Bereits im vergangenen Jahr hatte die als Bauherr fungierende Projektgesellschaft den Komplex am Rathaus an den Schweizer Finanzberatungs- und Versicherungskonzern SwissLife verkauft. Aber solange der Bau nicht komplett fertig und von der Stadt Bonn abgenommen ist, ist nach wie vor die Facharztzentrum-Projektgesellschaft für alles zuständig. Erst danach übernimmt SwissLife die Verantwortung.

"Statt zum Jahresende wird die Baguette-Kette Subway erst Anfang März eröffnen. Es ist sichergestellt, dass es eine Außengastronomie vor dem Pavillon geben wird", erklärte Nedden. Bis Ende Februar sollen auch die restlichen vier Mieter - drei Ärzte und ein Versicherungsbüro - eingezogen sein. Im Frühjahr sollen die Außenanlagen fertig sein. Der Zeitplan sieht vor, dass spätestens im April alle Arbeiten abgeschlossen sind. Die Bauzeit hat sich damit gegenüber der anfänglichen Planung um 13 Monate verlängert.

Nach wie vor gibt es noch keinen Mieter für die Gastronomie auf dem sogenannten Stadtbalkon. Nedden beteuert wie seine Vorgänger, dass man mit mehreren Interessenten in Verhandlung stehe und ein Vertragsabschluss greifbar nahe sei. Auch bis zu 1000 Quadratmeter Bürofläche stehen noch leer. Insgesamt hat der Komplex eine Nutzfläche von 6500 Quadratmetern.

Gefragt nach den Problemen mit der Tiefgarage, antwortete Nedden: "Das hatte mit dem Brandschutz für den gesamten Komplex zu tun." Auf die Kritik an der Preisstruktur reagiert die Betreibergesellschaft jetzt. Ab Dezember sollen die Patienten der dort tätigen Ärzte die ersten 30 Minuten kostenfrei parken.

"Der Betrieb muss sich einspielen. Korrekturen sind nicht ausgeschlossen. Wir werden jetzt mit allen Beteiligten offen kommunizieren", so Nedden. Bezirksbürgermeister Guido Déus ist vom Verhalten der Bauherren enttäuscht: "Mir fehlt das Verständnis dafür, dass es seit vielen Monaten keine gesicherten Informationen gibt. Alles, was wir wissen, wissen wir nur aus dem General-Anzeiger."

Zahlen, Daten, Fakten

Im Januar 2012 wurde auf dem Rathausvorplatz mit der Erschließung des 5000 Quadratmeter großen Geländes begonnen. Der Neubau startete im Juli 2012. Die Übergabe der Gebäude an die Nutzer war ursprünglich für Ende Oktober 2013 geplant. Im März 2014 sollte das Bauprojekt mit allen Außenanlagen abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 20 Millionen Euro. Im Oktober 2013 hieß es bereits, dass 80 Prozent aller Flächen vermietet seien. Die öffentliche Tiefgarage bietet 126 Stellplätze und wurde Anfang Oktober 2014 offiziell in Betrieb genommen.

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