So viel wie in den vergangenen Jahren ist dieses Mal nicht los. Fünf Menschen sind gekommen, die sonst allesamt alleine in ihrer Wohnung sitzen würden. Es waren auch schon einmal um die 15 Personen, sagte Masuhr. Und es seien nicht nur Alte, das haben die Erfahrungen der vergangenen fünf Jahre gezeigt, in denen es die Weihnachtsfeier gibt. Damals hatte man sich die Idee von einem Verein in Bonn abgeguckt. "Das Problem, dass immer mehr Menschen alleine leben und sich unwohl fühlen, gibt es überall. Wir sehen ständig, dass der Bedarf da ist." Deshalb gibt es nach der großen Weihnachtsfeier der Awo immer auch diese kleine, die fast familiär ist. "Ich bin seit elf Jahren Witwer und zum ersten Mal hier", erzählte ein Mann. Er ist froh darüber, an Weihnachten mit anderen zusammen sein zu können. Auch wenn es nur für zwei Stunden ist. Im Fernsehen, so sagt er, laufe ohnehin nichts Gutes. Da sei das Kaminfeuer noch die beste Lösung. Die jüngere Frau, die neben ihm sitzt, nickt und stimmt zu. Sie möchte die Zeit bis zum Abend überbrücken. Dann ist sie mit ihrem Sohn verabredet.

Ins Gespräch kommen der ältere Mann und die jüngere Frau schnell. Er spricht darüber, dass er alle zwei Tage ins Fitnessstudio geht, um nicht "einzurosten". "Wenn ich an den Festen, die meine Frau und ich immer gemeinsam verbracht haben, alleine bin, werde ich traurig. Ich denke an all die schönen Momente und würde am liebsten die Zeit zurückdrehen." Dann packt eine Frau ihr Handy aus und nimmt den Auftritt des Ehepaars Bohnsack auf. Das Video zeigt sie später ihrer pflegebedürftigen Mutter.