Beueler Rheinufer 70 Sportler laufen für die Menschenrechte

BEUEL · Endlich wieder richtiges "Summertime feeling" auf der Sonnenseite, dem Beueler Rheinufer. Viele Menschen flanieren, sitzen in den zahlreichen Biergärten, liegen auf den Wiesen und genießen das schöne Wetter am Sonntagnachmittag. Doch rund 70 Unentwegte kümmert das gar nicht.

 Am Rheinufer zu laufen, macht Spaß. Vor allem dann, wenn damit noch eine gute Tat verbunden ist.

Am Rheinufer zu laufen, macht Spaß. Vor allem dann, wenn damit noch eine gute Tat verbunden ist.

Foto: Max Malsch

Sie laufen fünf oder zehn Kilometer, um Flagge zu zeigen und eine Botschaft zu vermitteln. Sie bekommen Wasser oder ein Stück Banane dafür, dass sie beim "15. Lauf für Menschenrechte", veranstaltet von Amnesty International (AI) teilnehmen und deren Protest publik machen.

Amnesty setzt sich mit diesem Lauf zum dritten Mal für die Freilassung des inhaftierten arabisch-stämmigen Journalisten Abolfazl Abedini Nasr ein. Er protestierte für demokratische Verhältnisse und Menschenrechte in seinem Land und wurde dafür 2008 inhaftiert. Bereits seit 2012 kämpft AI für ihn mit den Mitteln, die es hat: Menschenrechtsverletzungen publik machen, Unterschriften für Petitionen sammeln, Appellbriefe an Regierungen schicken.

Damit Protestnoten und Unterschriftenlisten nicht in den nächsten Schredder wandern, verfährt Amnesty mehrgleisig. Eine Originalpost, in deutscher oder englische Sprache, geht an den Staat direkt und muss dort meistens erst in die Landessprache übersetzt werden, eine geht an den Botschafter in Deutschland. Und immer wird die Presse informiert. Die AI Ortsgruppe Bonn, so wusste Janine Langer, zu berichten, hat einmal Antwort bekommen vom iranischen Ex-Ministerpräsidenten Mahmud Ahmadinedschad, was zugegebenermaßen vorher niemand geglaubt hätte. Dieser versprach immerhin, sich um das Anliegen zu kümmern.

Bei dem Lauf am Sonntag kam es nicht auf Zeit oder Platz an, Startgebühr wurde keine verlangt, um Spenden hingegen gebeten. Im Herbst soll es den nächsten Lauf für Menschenrechte geben.

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