Konrad-Adenauer-Platz 18-Jährige an Karneval krankenhausreif geprügelt

BEUEL · Am späten Abend des vergangen Donnerstags bekam eine Oberkasselerin einen Anruf, den Eltern fürchten. Ihr beiden Kinder, Zwillinge von 18 Jahren, seien im Krankenhaus.

Der Tochter wurde, als sie an Weiberfastnacht nach dem Feiern nach Hause gehen wollte, bei einer Prügelei die Nase gebrochen. Der mutmaßliche Aggressor konnte bislang nicht ermittelt werden. Auch aus Angst vor ihm wollen Mutter, Tochter und Sohn lieber nicht mit ihrem Namen in der Zeitung stehen.

Gestern, in ihrem Oberkasseler Haus, war der Frau der Schock von vergangener Woche noch anzusehen. Die Tochter ist noch im Krankenhaus, weil ihre gebrochene Nase gerichtet werden muss. Der Zwillingsbruder der Verletzten und seine Freundin, ebenfalls 18 Jahre alt, die beide an Weiberfastnacht dabei waren, schilderten den Vorfall am Mittwoch so: Kurz nach 20 Uhr hätten sich die drei von der Rheinlust über die Friedrich-Breuer- und die Gottfried-Claren-Straße in Richtung Konrad-Adenauer-Platz aufgemacht, weil sie die Bahn nach Hause nehmen wollten.

Auf dem Weg sei ihnen ein junger, ihnen unbekannter Mann in einem grauen Mauskostüm gefolgt, der den Eindruck machte, als habe er viel getrunken oder Drogen konsumiert. Er habe die drei ohne ersichtlichen Grund angepöbelt. Die Schwester habe sich zu dem Mann umgedreht, um zu fragen, was er von ihnen wolle. Doch der Mann habe ihr sofort und unvermittelt mehrfach ins Gesicht geschlagen. Ihr Bruder und seine Freundin eilten ihr zu Hilfe und wurden dabei selbst von Schlägen getroffen. "Es war absurd.

Mit so etwas rechnet man ja nicht. Ich habe laut geschrien, aus Panik und Wut, aber der Mann hat weitergeschlagen wie ein Irrer", sagte die Freundin. Eine Frau, die mit dem Fahrrad unterwegs war, beobachtete die Szene und rief sofort die Polizei. Der Mann habe daraufhin von ihnen abgelassen und sei geflohen. Ein junger Mann leistet Erste Hilfe, schon nach weniger als einer Minuten seien Polizei und Krankenwagen gekommen. "Wären nicht sofort Helfer da gewesen, es hätte viel schlimmer ausgehen können", so die Mutter der Attackierten.

Zu dem Fall gebe es noch keine Erkenntnisse, sagte Polizeisprecherin Daniela Lindemann am Mittwoch auf Anfrage. Es habe einige Zeugen des Vorfalls gegeben, die nun befragt würden. Hinweisen auf den Täter würden nachgegangen. Wie das Geschehen abgelaufen sei, dazu könne die Polizei aber bislang noch keine Auskünfte geben. Ganz generell sei es richtig, dass Zeugen in solchen Fällen schnell die Polizei riefen und sich selbst nicht in Gefahr brächten. Welche Konsequenzen sie aus den Vorfällen ziehe, darüber sei sie selbst unschlüssig, sagte die Mutter gestern. "An Karneval nicht feiern gehen: Das kann ja auch nicht die Lösung sein." Ihr Dank gelte aber den couragierten Menschen, die ihrer Tochter zur Hilfe geeilt seien.

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