Umzug des Pantheon Zwei Säle für Kabarett und Theater

BEUEL · Das Pantheon hat wegen des Bonn-Center-Abrisses Mitte 2016 nach fast 30 Jahren seine Heimat verloren. Mit der neuen Spielstätte an der Siegburger Straße hat das Team jedoch viel vor, die Mitarbeiter sind voller Tatendrang.

 Blick in die Halle Beuel, in die das Pantheon ziehen wird.

Blick in die Halle Beuel, in die das Pantheon ziehen wird.

Foto: Volker Lannert

Die noch vom Theater Bonn genutzte Schauspielhalle ist eine rechteckige, rund 1000 Quadratmeter große Fabrikhalle. Hinzu kommen rund 600 Quadratmeter für Büros, Lager und Garderoben. Die Halle soll in zwei Theater aufgeteilt werden.

Der große Saal wird dabei schon 450 Plätze haben. Rund 100 davon befinden sich auf der Galerie an drei Seiten. Also alles viel größer als im alten Pantheon. Die künstlerische Leiterin Martina Steimer denkt, dass es dafür eine Nachfrage geben wird. "Die seit Jahrzehnten im Pantheon beheimateten Fernsehproduktionen finden hier einen perfekten neuen Rahmen." 130 Zuschauer passen in den kleinen Saal, vom großen durch Foyers getrennt.

Eine Heimstatt für klassisches Kabarett und Theater sowie ungewöhnliche, schräge Sachen. "Unsere Planung sieht vor, das neue Pantheon in der Halle Beuel zu einer attraktiven Kleinkunstbühne zu machen, deren Ambiente zeitgemäß, ansprechend und überraschend sein wird", sagt Steimer. Vertrautes soll bleiben und Neues hinzukommen. "Dabei ist uns ein kollegiales und enges Verhältnis zu den anderen Bonner Kulturträgern wichtig. Wir freuen uns schon auf die enge Nachbarschaft etwa zum Jungen Theater Bonn und der Brotfabrik."

Für den Umbau (mit Lüftung, Sprinkleranlage und Schallschutz) sind derzeit 1,5 Millionen Euro einkalkuliert, die laut Steimer über Miete oder Erbpacht an die Stadt zurückgezahlt werden sollen. Das Pantheon selbst will noch rund 300 000 Euro in den Innenausbau mit Technik, Bühnenbau und Galerie investieren. Der Umbau beginnt voraussichtlich im Juni 2016, im November soll es erste Vorführungen geben. Parkplätze sind auch vorhanden. "Wir sind sicher, dass wir das umsetzen können", sagt Steimer.

Noch mehr ist im Umfeld geplant: Auch die anderen alten Fa?brikgebäude der früheren Jutespinnerei sind für das Pantheon interessant. Da wäre das Lampenlager, das 2017 wieder mit Leben gefüllt werden könnte - etwa durch Jazzmusik in Clubatmosphäre und Stand-up-Comedy. "Das ist ein unglaublich toller Raum", sagt Steimer.

150 Zuschauer passen dort hinein. "Das soll dem jugendlichen Image des jetzigen Casinos entsprechen." Auf dem Hof davor könnten später etwa Streetfood- und regionale Designermärkte stattfinden; er soll ein Treffpunkt werden, wo es im Sommer auch Musik, Theater und ganzjährig Lichtinstallationen geben kann.

Anstelle des Alten Malersaals könnte ein Neubau entstehen. "Der Schauspielbereich der Alanus Hochschule will sich uns anschließen", sagt Steimer. Dort kämen dann Büros und Seminarräume unter. Und, so kündigt sie an, eine attraktive Gastronomie.

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