Weihnachtscircus in Beuel Zirkuswagen stecken auf Beueler Wiese fest

Beuel · Schon beim Aufbau war es für den Weihnachtscircus wegen des aufgeweichten Bodens schwer, feste Standplätze für die Wagen zu finden. Beim Abbau auf dem Platz an der Siegburger Straße war die Wiese durch den Regen eine reine Schlammwüste, die zu allem Überfluss in den vergangenen Tagen zugefroren ist.

Trapezkünstlerin Tamara Weise und die halsbrecherischen Flugmanöver des Modellflugartisten Daniel Golla sorgten gerade erst dafür, dass die Besucher des Bonner Weihnachtscircus vor Spannung die Luft anhielten. Beim Anblick des Zeltplatzes an der Siegburger Straße bleibt jetzt allerdings den Passanten die Luft weg: Weit und breit wächst kein einziger Grashalm mehr, tiefe Matschfurchen ziehen sich über den ganzen Acker. Noch immer stehen einige Zirkuswagen auf dem Areal. „Die sind schlichtweg tief eingesackt und lassen sich derzeit nicht bewegen“, erklärt Thomas Lenz für den Weihnachtscircus.

Eigentümer des Geländes ist die Katholische Kirchengemeinde St. Peter in Vilich. Trotz des trostlosen Anblicks ist der Zustand des Ackers für Pfarrer Michael Dörr keine Katastrophe. „Das liegt einfach an den Wetterbedingungen der letzten Wochen“, äußert er Verständnis.

Mit dem Weihnachtscircus sei vereinbart, dass das Grundstück nach der Nutzung vollständig geräumt und sauber hinterlassen wird. „Sobald die Temperaturen es zulassen, wird mit den Arbeiten begonnen“, erklärt er. Bereits in der Vergangenheit sei das Grundstück von verschiedenen Veranstaltern für Aufführungen genutzt worden. „Das ist eben ein Areal, das sehr beliebt ist, weil es gut erreichbar ist“, ergänzt er.

200 Tonnen Sand und Stroh aufgeschüttet

„Auch für uns ist die Situation mehr als unerfreulich“, erklärt Thomas Lenz. Noch bevor das große Zelt Anfang Dezember aufgebaut werden konnte, ließ Veranstalter Manuel Fischer rund 200 Tonnen Sand und Stroh aufschütten, damit Transportwagen und Artistenwaggons den Platz überhaupt ansteuern und einen festen Stand finden konnten. Trotzdem – nasse Füße bekamen nicht nur Zuschauer und Akrobaten, auch die Fahrzeuge standen während des Gastspiels tief im Schlamm. Immer wieder mussten nach den Vorstellungen Autos von Besuchern aus dem Matsch gezogen werden.

„Das war wirklich alles andere als optimal. Glücklich waren wir mit diesem Ausweichquartier nie. Für uns war das ein sehr schlechter Tausch“, erklärt Lenz weiter. Mittlerweile habe der Veranstalter einen Landwirt aus der Nachbarschaft beauftragt. Er soll – sobald die Erde getrocknet ist – das Gelände planieren und Gras aussäen.

Bereits seit zehn Jahren lädt der Bonner Weihnachtscircus rund um die Weihnachtszeit vor allem Familien ein. Während das Zelt zunächst am Sportpark Nord stand, hieß es anschließend viele Jahre auf dem Vorplatz der Beethovenhalle „Manege frei“. Aufgrund der anstehenden Renovierungsarbeiten an der Halle kann der Parkplatz jedoch nicht mehr für Veranstaltungen genutzt werden.

„Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr einen besseren Stellplatz bekommen“, so Lenz. „Wir wünschen uns, dass die Stadt uns für das nächste Gastspiel ein Areal anbietet, das über eine bessere In-frastruktur verfügt. Das wäre nicht nur für den Circus, sondern gerade auch für unsere Besucher wichtig.“

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