Podiumsdiskussion zur Zukunft Beuels Wohnungsknappheit treibt alle um

Beuel · Wie wohl fühlen sich die Beueler in ihrem Stadtbezirk? Wie zufrieden sind sie mit dem Einzelhandel oder der Wohnsituation? Die Ergebnisse der Umfrage wurden nun im Rahmen des Beueler Bürgerfestes diskutiert.

 Auf dem Podium diskutieren (v. l.): Paul Ahrens (Gewerbe-Gemeinschaft Beuel), Helmut Haux (Planungsamt der Stadt Bonn), Adalbert von der Osten (Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen), Guido Deus (Bezirksbürgermeister) und Moderator Holger Willcke.

Auf dem Podium diskutieren (v. l.): Paul Ahrens (Gewerbe-Gemeinschaft Beuel), Helmut Haux (Planungsamt der Stadt Bonn), Adalbert von der Osten (Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen), Guido Deus (Bezirksbürgermeister) und Moderator Holger Willcke.

Foto: Max Malsch

Auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Beueler Bürgerfests sprach Moderator und GA-Redakteur Holger Willcke mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft über die jüngste Umfrage und die Zukunft des Stadtteils Beuel.

„97 Prozent Zustimmung sind ja schon ein Pfund, mit dem man wuchern kann“, sagte Holger Willcke zu Beginn der Podiumsdiskussion auf der Rathausbühne. Unter der Leitung des GA-Redakteurs diskutierten der Bezirksbürgermeister und frisch gebackene CDU-Landtagskandidat Guido Déus, der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen Adalbert von der Osten, Paul Ahrens von der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel und der Abteilungsleiter im städtischen Planungsamt Helmut Haux über die Ergebnisse der jüngsten Umfrage, die der GA gemeinsam mit der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel (GGB) zur Bürgerzufriedenheit im rechtsrheinischen Bonn durchgeführt hatte.

„Das hat mich eigentlich kaum überrascht“, meinte Déus zu der eingangs erwähnten Zahl, die sich auf die grundsätzliche Zufriedenheit der Bürger mit ihrem Stadtteil bezog: „Ich spreche ja ständig mit Bürgern aus den unterschiedlichsten Teilen und sozialen Schichten und höre fast immer, wie gut es den Menschen hier zwischen Ennert und Sieg gefällt“, so Déus.

1034 Teilnehmer antworten auf 13 Fragen

Insgesamt 1034 Teilnehmer hatten in den vergangenen Wochen die 13 Fragen zu den Themen Wohnen, Verkehr, Einkaufen, Kultur und Freizeit beantwortet: Allein diese doch für einen einzelnen Stadtteil recht hohe Beteiligung sei ein klares Indiz dafür, dass der Bezirk den Bürgern am Herzen liege, so von der Osten.

Das wichtigste Ergebnis der Umfrage sei, dass das Thema Wohnungsknappheit die Beueler offenbar sehr beschäftige. 88 Prozent sind laut der Umfrage mit dem Angebot unzufrieden: Daran könnten auch die drei großen Neubaugebiete in Geislar-West, im Wohnpark II in Vilich und am Ledenhof nichts ändern, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig.

Ein Beitrag zur Lösung dieses Problems könne eine Verdichtung in den bestehenden Gebieten sein, befanden Déus, von der Osten und Ahrens übereinstimmend. „Wir wünschen uns die Schließung bestehender Baulücken“, so der Bezirksbürgermeister. Die gebe es zwar – allerdings nicht in der wünschenswerten Menge und hauptsächlich in den Randgebieten, erwiderte Haux.

Ausbau des Bahnhofumfelds wollen alle

Der Umzug des Pantheons ins Rechtsrheinische, die Erschließung einer Teilfläche des Evonik-Geländes und der beschlossene Bau der S-Bahn-Linie 13 werteten das Gebiet jenseits des Bahnhofs weiter auf und lösten einen Handlungsdruck auf die Stadt aus, sich um dieses Areal verstärkt zu kümmern, so Déus weiter. Seine Idee einer Ausweitung des Zentrums nach Osten und in Richtung der Halle Beuel betrachteten die drei anderen Teilnehmer auf der Bühne allerdings mit deutlicher Skepsis.

Über eine freundlichere Gestaltung der Unterführung zur Königswinterer Straße und den Ausbau des Bahnhofsumfelds zu einem Verkehrsknotenpunkt herrschte allerdings wieder Einigkeit. Die Ansiedlung eines Möbel- oder Elektronikmarktes unterstütze man allerdings nur, wenn die nicht zentrumsschädlich sei, so von der Osten und Ahrens. Gemeinsam wollten alle Beteiligten aber nun über sinnvolle Ergänzungen nachdenken. Man dürfe zudem das größte Gewerbegebiet Bonns in Beuel Ost nicht durch Ansiedlung weiterer Discounter oder Lebensmittelmärkte gefährden.

Gewürdigt wurde explizit das auch schon vor dem Umzug des Pantheon reiche Angebot an Kulturgastronomie: „Das gilt es jetzt weiter zu vernetzen“, so Déus. Gefragt, ob denn die Nähe Bonns eher ein Nach- oder ein Vorteil für den Standort Beuel sei, sahen von der Osten und Ahrens die Vorteile überwiegen: Beuels großer Standortvorteil seien die vielen inhabergeführten Geschäfte. „Und wer dann mal etwas sucht, was es hier nicht gibt, der muss nicht weit fahren, sondern findet es gleich auf der anderen Seite der Kennedybrücke“, so von der Osten.

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