Kontaktkreis "Krieg und Frieden" "Wir sind beunruhigt"

BEUEL · "Wir befinden uns in einer diffusen Situation. Viele sind ratlos. Wir sind beunruhigt und überlegen, was wir konkret tun können", stellte Pfarrer Christian Verwold zu Beginn fest. Interreligiöse Dialogbemühungen standen im Mittelpunkt beim Gesprächsabend des Kontaktkreises "Krieg und Frieden", der am Donnerstagabend zu seinem zweiten Treffen im Gemeindezentrum Beuel-Süd zusammenkam.

 Gemeindemitglied Jens Koy (Mitte) hat den Kontaktkreis "Krieg und Frieden" initiiert. Am Donnerstag fand das zweite Treffen statt.

Gemeindemitglied Jens Koy (Mitte) hat den Kontaktkreis "Krieg und Frieden" initiiert. Am Donnerstag fand das zweite Treffen statt.

Foto: Sebastian Flick

Gemeinsam mit dem Gemeindemitglied Jens Koy hatte er den Kontaktkreis "Krieg und Frieden" Ende vergangenen Jahres gegründet. Koy war bereits im Bonner Friedensbündnis aktiv. Im vergangenen Jahr rief Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich des 100. Jahrestags des Beginns des Ersten Weltkrieges auf, Deutschland müsse international Verantwortung übernehmen: "Das hat mich bewegt zu reagieren", erklärte Koy.

Sieben Interessierte kamen zum ersten Treffen des von Koy initiierten Kontaktkreises im Dezember zusammen, darunter auch Etta Fennekohl, die in der "Initiative gegen Fremdenhass" mitwirkt. "Wir in der Gemeinde unterstützen diese Initiative", betont Verwold.

So konnte die Gemeinde beispielsweise aus dem Erlös des Plätzchenverkaufs am Ersten Advent 680 Euro an die Initiative überreichen. Dem Kontaktkreis ist es wichtig, nicht nur untereinander zu diskutieren, sondern auch ein Netzwerk zu schaffen, um sich besser austauschen zu können. "Es gibt viele Spannungen. Das treibt uns zusammen", betonte Verwold. Ziel sei es, ein Forum zu schaffen, um gemeinsam Raum zur Diskussion zu haben. Ein Netzwerk soll es Menschen, die sich für Frieden engagieren möchten, ermöglichen, sich miteinander zu verbinden.

Bei ihrem Treffen am Donnerstagabend überlegten die Mitglieder des Kontaktkreises, welche Möglichkeiten es noch geben könnte, um gemeinsam aktiv zu werden. "Ich bin mir sicher, dass in der Gemeinde viel getan werden kann. Wir haben eine Menge Leute, die etwas bewegen können", sagte Verwold.

Alle übrigen Mitglieder des Kontaktkreises unterstützten diese Gedanken. Gemeinsam suchen sie über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus auch nach Kontakten zu anderen Gruppen. "Es geht darum, sich kennenzulernen und dafür zu sorgen, dass sich keine Ghettos bilden", sagte Remmer Meyer-Fennekohl.

Pfarrer Verwold hatte bereits vor dem Treffen den Kontakt zur Integrationsbeauftragten der Stadt Bonn Coletta Manemann gesucht. Gemeinsam plant man nun, einen Dialogkreis zu bilden, wo Menschen verschiedener Glaubensrichtungen miteinander ins Gespräch kommen, um sich kennenzulernen und Ängste abzubauen.

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