Nur ein Bewerber eignet sich Wenige erfüllen Anforderungen für Supermarkt in Ramersdorf

Ramersdorf · Die Stadt will ein Grundstück für einen Supermarkt in Ramersdorf für 2,5 Millionen Euro an einen Edeka-nahen Investor verkaufen. Dieser Bewerber habe als einziger die Anforderungen erfüllt.

Die Bürger aus Ramersdorf und den umliegenden Orten im Beueler Süden werden aller Voraussicht nach künftig ihre Einkäufe für den täglichen Lebensmittelbedarf in einem Edeka-Markt erledigen können. Die Bonner Stadtverwaltung hat sich nämlich nach mehrmonatiger Prüfung der Bewerbungsunterlagen entschieden und schlägt den Ratsgremien den Verkauf des sogenannten Supermarkt-Grundstücks an der Straße „Im Alten Wingert“ in Ramersdorf an die Firma Ratisbona aus Maxhütte-Heidhof vor, die nach Informationen des GA vielfach mit Edeka zusammenarbeitet.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Beuel werden sich an diesem Mittwoch, 31. Oktober, zum wiederholten Mal mit dem Dauerthema „Nahversorger für Ramersdorf“ in nichtöffentlicher Sitzung beschäftigen. Letztendlich entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am 11. Dezember, darüber, welcher der insgesamt elf Bewerber den Zuschlag für den Standort nahe der Südbrücken-Autobahn (A 562) erhält.

Das Mindestangebot für den Kauf des 7800 Quadratmeter großen, städtischen Grundstücks hatte die kommunale Bewertungsstelle 2017 mit 1,15 Millionen Euro festgelegt. Wie der GA erfuhr, soll der Mindestkaufpreis das einzige Ausschreibungskriterium gewesen sein, an das sich alle Bewerber – darunter auch Aldi und Lidl – gehalten haben. Bei der Prüfung der Angebote hat die Verwaltung festgestellt, „dass vielfach gegen die in der Ausschreibung vorgegebenen Rahmenbedingungen verstoßen wurde“. In der Stellungnahme der Verwaltung, die dem GA schriftlich vorliegt, heißt es, dass die Bewerber Aldi und Lidl anstelle eines Vollsortimenters einen Discountmarkt angeboten haben. Politik und Verwaltung hatten sich aber bereits frühzeitig darauf verständigt, dass in Ramersdorf ein Vollsortimenter wegen der höheren Artikelanzahl und wegen des Angebots von Frischtheken mit Bedienung gebaut werden soll.

Marktfläche soll 1564 Quadratmeter groß sein

Einige Bewerber haben laut Stadt mit ihrer Planung gegen die Vorgabe, innerhalb der 40 Meter breiten Anbauverbotszone entlang der Autobahn keine für das Gesamtprojekt notwendigen Bauteile, Wegeflächen oder Stellplätze zu bauen, verstoßen. Laut Stadt Bonn hat lediglich die Firma Ratisbona alle Anforderungen erfüllt – bis auf die Anzahl der Stellplätze. Deshalb wurden mit diesem Bewerber nochmals Nachverhandlungen mit dem Ergebnis geführt, dass nun ein Stellplatz pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche gebaut werden soll.

Die Marktfläche soll laut Angebot von Ratisbona 1564 Quadratmeter groß sein. Außerdem konnte die Stadt bei den Nachverhandlungen unter anderem erreichen, dass mehr Fahrradstellplätze, eine bessere Fußwegeverbindung und eine Dachbegrünung gebaut werden. Auch das Preisangebot für den Grundstücksverkauf wurde erhöht: Ratisbona ist nun bereit, 2,15 Millionen Euro für das städtische Areal an der Königswinterer Straße/Ecke Im Alten Wingert zu bezahlen. Der Einkaufsmarkt soll mittels eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans errichtet werden, damit alle planungsrechtlichen Details mit dem Bauherren fixiert werden können. Eine zeitliche Angabe zum Bauvorhaben macht die Stadt Bonn noch nicht.

Die Ratisbona Baubetreuungs GmbH wird auch die zum Gesamtprojekt dazugehörende Verlegung der westlich an das Baufeld angrenzenden Tennisplätze vornehmen. Die Kosten für die Umlegung betragen ungefähr 144.000 Euro. Dieser Betrag wird mit dem Grundstückskaufpreis verrechnet, weil die Stadt für die Ausgaben verantwortlich ist. Zum Hintergrund: Erst durch die Verlegung der beiden Tennisplätze ist der Neubau eines Nahversorgers möglich. Deshalb hat die Stadt Bonn mit dem Tennis-Club Blau-Gelb Bonn-Beuel eine Vereinbarung getroffen, wonach die beiden Tennisplätze auf eine angrenzende städtische Fläche auf der anderen Seiten der Tennisanlage verlegt werden.

Die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel beginnt am 31. Oktober um 17 Uhr im Rathaus Beuel, Friederich-Breuer-Straße 65.

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