Junggesellenverein Om Berg Wenige Schwenker, tolle Show

HOLZLAR · Es gibt ja nur ein Fähndelschwenker-Lied, und am Sonntag beim Volksfest des Junggesellenvereins (JGV) Om Berg war die Gefahr groß, dass man es als Ohrwurm mit nach Hause nahm. Denn beim traditionellen Preisfahnenschwenken wurde es gleich fünfmal gespielt.

 Torben Leskien bei seinem unterhaltsamen Auftritt mit der Vereinsfahne.

Torben Leskien bei seinem unterhaltsamen Auftritt mit der Vereinsfahne.

Foto: Stefan Knopp

Immerhin boten die Schwenker dazu eine unterhaltsame Show: Über den Kopf, hinter den Rücken und durch die Beine, bei der Kür auch mal geworfen, die Fahne des Holzlarer Vereins legte an dem Tag einige ungewöhnliche Wege zurück.

Dass die Junggesellen diese Veranstaltung nicht Mai-, sondern Volksfest nannten, hatte seinen Grund: Sie mussten auf einigeBräuche verzichten, sagte der Vorsitzende Sven Kulasik. "Wir konnten dieses Mal keinen Maiball stemmen." Was an der geringen Mitgliederzahl liegt: Ende April waren es nur sechs aktive Jungs, im Verlauf des Wonnemonats kamen noch zwei Jungs und zwei Mädchen dazu. Jedenfalls verzichtete der Verein deshalb erstmals darauf, das Fest über das ganze Wochenende zu erstrecken. Statt des samstäglichen Dämmerschoppens fand dieser am Sonntagabend statt, dem voraus gingen vormittags ein Gottesdienst, über Mittag wurde Kinderbespaßung angeboten - allerdings waren kaum Kinder da - und nachmittags geselliges Beisammensein. Dem wohnten auch Gastvereine aus Geislar, Spich und Holtorf bei, die sich am frühen Abend zum Fahnenschwenken aufstellten, erst nach den Regularien, dann in der Kür mit eigener Musik. Am Abend füllte sich der Platz noch ein wenig - tagsüber war es für viele schlicht zu heiß.

Für Dieter Brambach war es eine Selbstverständlichkeit vorbeizuschauen. "Wir sind im Bürgerverein Kohlkaul", sagte er. "Da ist es klar, dass man hoch kommt. Man kriegt ja viel Positives wieder." Auch Anja Zander war der Meinung, man müsse die Vereine unterstützen. "Die Jugend: Das ist ja die Zukunft." Es werde für den JGV in seinem 238. Jahr allerdings immer schwerer, junge Leute zu bekommen. "Mit Traditionsverpflichtung und 'Steck dich in einen Anzug und benimm dich' kriegt man die Jugend heute nicht", sagte Kulasik. "Es haben aber schon ein paar Leute Interesse bekundet." Der Verein werde im Lauf des Jahres eine Mitglieder-Werbeaktion veranstalten und hoffe damit auf Nachwuchs. Wer mitmachen möchte, muss laut Homepage mindestens 16 Jahre alt sein und bereit, ein wenig das Maibrauchtum zu pflegen. Ansonsten stehen Feiern und Geselligkeit im Mittelpunkt.

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