Premiere des Filmprojektes „Mein Beuel“ Vor den Kinderreportern ist kein Promi sicher

Beuel · Kinder der Musikstation des Kinder- und Jugendzentrums HiP haben bekannte Musiker und Beueler Händler für eine Dokumentation interviewt. Dabei nahmen sie kein Blatt vor den Mund.

„Singst du eigentlich unter der Dusche?“, fragte Noel die bekannte französische Sängerin Louane. Die Nachwuchs-Reporter der Musikstation des Kinder- und Jugendzentrums HiP in der Brotfabrik hatten für ihre Dokumentation Musiker auf Bonner Festivals und Beueler Ladenbesitzer interviewt.

Ein roter Teppich, Häppchen und (Kinder-) Sekt schufen am Sonntag Premierenfeeling bei der Vorführung der Dokumentation „Mein Beuel“ der Musikstation des Vereins Kleiner Muck.

„Wir entschieden uns mit den Kindern gemeinsam für einen Film über die Orte, wo die Kinder leben und ihre Zeit verbringen“, sagte Projektleiter Michael Schuster.

Die Mädchen und Jungen durften alles mitbestimmen: die Auswahl der Drehorte sowie die Formulierung der Texte in ihrer eigenen Sprache. „Mich hat besonders überrascht, dass die Kids Läden ausgewählt haben, die keine Ketten sind“, sagte Schuster.

Bei einem Vortreffen wurden die 20 Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei den Dreharbeiten von Mai bis November kümmerten sich die Techniker um Ton, Kamera und Licht, und die Reporter lernten, vor der Kamera zu sprechen und die richtigen Fragen zu stellen.

Als eine Art Vorfilm wurden am Abend drei Reportagen der Kinder über Bonner Festivals gezeigt. Auf der Rheinbühne, dem Kunstrasen und dem Green Juice Festival sprachen sie mit Veranstaltern, Comedians wie Johnny Armstrong und Louanne.

„Es hat viel Spaß gemacht. Erst war ich sehr angespannt, aber am Ende wurde ich lockerer“, sagte Noel. Der Zwölfjährige beschrieb die Punkrock-Band Donots im Backstage-Bereich als „ungepflegt, aber mit guter Musik“ und brachte damit vor allem Sänger Ingo Knollmann zum Lachen und zu der Frage: „Wo kann man die adoptieren?“

Nele (12) sagte dazu: „Kinder dürfen eben frecher sein.“ In der Doku „Mein Beuel“ sprachen die Kinder mit Geschäftsleuten und Vereinen und fragten beim Bürgerfest die Passanten: „Was ist Beuel für euch?“

Die Reporter ließen sich vom Fährführer der Rheinnixe das Schiff erklären, machten im Stadtcafé einen Pizza-Workshop und übten schnelles Geschenkeeinpacken im Spielwarenladen Struck. Besonderer Höhepunkt war ein Besuch im Tattoo-Studio.

Am Ende gab es viel Applaus für die jungen Filmemacher. „Das Endprodukt zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dank der Projektgelder können wir mit der Musikstation ein Plus zu unserer täglichen Arbeit im HiP leisten“, sagte Michael Schuster.

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