Inklusives Wohnquartier in Vilich Vom Ledenhof in Vilich bleiben nur noch Schuttberge

Vilich · Die Abrissbagger haben ganze Arbeit geleistet: Vom ehemaligen Heilpädagogischen Heim (HPH) Ledenhof, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen hätte feiern können, stehen nur noch drei Häuser.

In diesen Gebäuden leben noch die 50 Menschen mit Behinderung, die nach Fertigstellung des geplanten inklusiven Wohnquartiers an der Stiftsstraße in die Neubauten einziehen werden.

Die restlichen Gebäude liegen mittlerweile in Schutt und Asche. Eine sogenannte Brechanlage hat die Beton- und Kalksandsteinmauern zerkleinert. „Das Material wird teilweise für den Neubau der Kanalanlagen wieder verwendet“, erklärte Stefan Nagel, Projektleiter des Investors Bonava, in einem Gespräch mit dem GA.

An den ersten Arbeitstagen im Dezember ging der Abriss nur langsam voran, weil die Bauarbeiter von Hand belastete Baustoffe beseitigen mussten. „An bestimmten Stellen haben wir asbesthaltige Materialien gefunden, die wir getrennt als Schadstoffe entsorgen mussten“, so Nagel. Der 2,50 Meter hohe Schutzzaun aus Holz dient vor allem als Sichtschutz für die drei Häuser, die noch bis 2020 bewohnt sein werden.

Die restlichen Abbrucharbeiten werden bis Ende Februar andauern. Ab März beginnen die Kanal- und Straßenbauarbeiten, die von der Firma Strabag durchgeführt werden. Dafür hat Bonava rund sieben Monate einkalkuliert. Im Juli sollen dann die Baugruben ausgehoben und im September mit dem Hochbau begonnen werden.

„Die Zeitschiene steht. Nach den anfänglichen Verzögerungen werden wir jetzt im Zeitplan bleiben“, sagte Nagel. Zur Erinnerung: In der Ausgabe vom 17. Juli 2014 hat der GA seine Leser darüber informiert, dass das Heilpädagogische Heim (HPH) auf dem Ledenhof-Gelände abgerissen wird. Rund dreieinhalb Jahre später rollten die Bagger in Vilich an und legten die Häuser aus den 1980er Jahren nieder.

Investitionen von rund 40 Millionen Euro

Der erste Bauabschnitt soll Mitte 2020 fertig sein. Dann schließt sich die gleiche Bauabfolge für den zweiten Abschnitt an, der in der zweiten Jahreshälfte 2022 beendet werden wird. Wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, stehen auf dem Gelände 54 Baukörper mit 139 Einheiten. Neben den Wohneinheiten zählen eine Kita und ein Heilpädagogisches Zentrum zum Bauumfang. Bonava, die in den Bau des Wohnquartiers fast 40 Millionen Euro investiert, wird alle Gebäude verkaufen.

„Die Nachfrage ist jetzt schon ungemein hoch. Die Wohnungen werden von den Immobilienfirmen, an die wir verkaufen, vermietet und weiter verkauft werden. Der Vertriebsstart für die 28 Einfamilienhäuser des ersten Bauabschnitts wird bei der Bonner Immobilienmesse im September 2018 sein“, sagte Nagel.

Und was macht der Ledenhof-Teich? „Das Kapitel ist beendet. Die Untere Naturschutzbehörde hat die Sanierung des Teichs genehmigt und abgenommen“, sagte Nagel dem General-Anzeiger. Der Investor musste den neuen Teich sanieren, weil er undicht war. Ob sich allerdings die schützenswerte Krötenpopulation am neuen Standort wieder ansiedeln wird, bleibt abzuwarten.

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